Der 30. Oktober 2024 geht definitiv in die Annalen der Luftfahrt ein. Es war der Tag, an dem Airbus ihren ersten Airbus A321 XLR auslieferte. Kaum ein zweites Flugzeug weckt bei Fluggesellschaften und Flughäfen so viele Hoffnungen, wie das Schmalrumpfflugzeug mit der Reichweite eines klassischen Langstreckenfliegers. Bis zu 8700 Kilometer weit kann er fliegen.
Der A321 XLR ermöglicht damit Verbindungen zu interkontinentalen Zielen mit weniger starker Nachfrage. Erstkundin war Iberia. Mittlerweile ist der neue Airbus auch bei Aer Lingus, Wizz Air und Qantas im Einsatz. Airbus hat über 550 Bestellungen gesammelt. Ein Name fehlte aber bisher auf der Liste: Lufthansa Group. Konzernchef Carsten Spohr hat dem kleinen Langstrecken-Airbus mehrfach eine Absage erteilt. Das Flugzeug würde nicht in die Struktur von Lufthansa passen.
Lufthansa Group prüft Mehrwert des Airbus A321 XLR
Nun deutet sich konzernintern ein Umdenken an. Wie die Zeitung Handelsblatt berichtet, erklärte Konzernvorstand Dieter Vranckx im Oktober Mitarbeitenden in Frankfurt, man prüfe derzeit, ob und inwiefern dieses Flugzeugmodell einen Mehrwert für die Lufthansa-Gruppe bieten könnte. Abschließend betonte er: Ausschlaggebend sei am Ende der Business Case, also die Zahlen.
Lufthansa Group hat ihr Geschäftsmodell auf Umsteigeverkehre ausgelegt. Mittlerweile betreibt der Konzern mit Frankfurt, München, Brüssel, Zürich, Wien fünf Drehkreuze. Mit ITA Airways kommt in Rom ein sechstes dazu. Fachleute sehen dennoch Chancen für den A321 XLR innerhalb der Gruppe, genannt werden Discover Airlines und Eurowings.
Lufthansa-Partnerin United schickt das Flugzeug nach Europa
Die amerikanischen Airlines setzten auf das neue Modell. Lufthansas Star Alliance-Partnerin United Airlines wird 2026 den ersten von 50 bestellten A321 XLR übernehmen. Die Airline nennt zwar noch keine konkreten Ziele, aber in der Vergangenheit hieß es, dass der XLR vor allem transatlantische Strecken bedienen solle, die bisher von der Boeing 757 geflogen wurden. Darüber hinaus soll das Flugzeug auch neue Destinationen erschließen.
American Airlines startet mit Edinburgh
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