Vranckx war sich aber bewusst, dass er ein wichtiges Problem noch zu lösen hat. Die Stimmung unter den 7900 Mitarbeitenden von Swiss ist nach dem Abbau von 1700 Vollzeitstellen nicht gerade gut. Nicht zuletzt auch, weil die Verbliebenen oftmals mehr leisten müssen und wegen wegfallender variabler Lohnbestandteile mitunter weniger verdienen. Eine Umfrage unter dem Personal ergab Ende letztes Jahr niedrige Zufriedenheitswerte.
Töchter im Ausland müssen selber entscheiden
Und so nannte der Chef der Schweizer Lufthansa-Tochter bei der Pressekonferenz mehrmals die Zufriedenheit der Mitarbeitenden als eines seiner Ziele für 2022. Und er dankte ihnen öffentlich für den Einsatz. Doch nur einen Tag später gab es unter den Beschäftigten erneut Aufruhr.
Weltweites Dankeschön wir ein deutsches
Mitarbeitende von Swiss nahmen diesen Ball umgehend auf und fragten ihr eigenes Management während der gleichzeitig laufenden Videokonferenz nach der Prämie. Die Führungsetage von Swiss wurde auf dem falschen Fuß erwischt und wusste nichts davon. Klar ist aber eines. «Die Prämie gilt nicht für Swiss-Mitarbeitende», erklärt ein Sprecher der Schweizer Lufthansa-Tochter. Bei der von der Lufthansa Group angekündigten Prämie handle es sich um eine vom Deutschen Staat bis Ende März geförderte Sonderzahlung für alle Mitarbeitenden mit einem deutschen Arbeitsvertrag.
Dies führt bei den Angestellten von Swiss für einen Aufschrei. Man mache aus einem weltweiten Dankeschön ein rein deutsches, so der Tenor.