Dass Lufthansa – wie andere Fluggesellschaften auch – auf verspätete Flugzeuge wartet, ist kein Geheimnis. In einem Pressegespräch machte Konzernchef Carsten Spohr aber am Dienstag (29. Oktober) deutlich, wie groß die Folgen der Lieferprobleme mittlerweile sind. «Wir warten als Lufthansa Group aktuell auf 41 Flugzeuge nur von Boeing, die wir schon fliegen sollten», erklärte Spohr.
Das führt zu einem absurden Resultat. «Damit fehlen uns in der Kernmarke mehr Flugzeuge von Boeing als wir dort aktuell überhaupt fliegen» so Spohr. «Und das auch noch in der entscheidenden Phase unserer größten Flottenmodernisierung.» Aktuell zur Flotte von LufthansaAirlines - nicht der ganzen Gruppe - gehören 32 Flugzeuge von Boeing: acht Boeing 747-400, 19 Boeing 747-8 und fünf Boeing 787.
Boeing 777X schon 2013 bestellt
Zur Aufteilung erklärte Spohr, «dass wir in diesem Sommer schon 20 Boeing 777X hätten fliegen wollen». Darüber hinaus würden 21 Boeing 787-9 fehlen, die laut der ursprünglichen Flottenplanung bereits hätten ausgeliefert sein sollen.
Aufträge für 94 Passagierjets offen
Vom Dreamliner hat die Lufthansa-Gruppe 34 Exemplare in mehreren Aufträgen bestellt - laut Boeings Orderbuch 20 im Jahr 2019, sieben 2022 und weitere sieben 2023. Alle diese Orders sind noch offen. Derweil hat Lufthansa 2021 auch fünf Boeing 787-9 gekauft und schon eingeflottet, die ursprünglich für andere Airlines bestimmt waren.
Insgesamt - also egal, ob verspätet oder nicht verspätet - erwartet Lufthansa Group von Boeing noch 94 Passagierflugzeuge: 20 Boeing 777-9, 34 Boeing 787-9 und 40 Boeing 737 Max. Hinzu kommen sieben 777-8 F, die Frachtversion der 777X.
In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie 787-9 Dreamliner für Lufthansa bei Boeing in South Carolina in den USA. Ein Klick aufs Foto öffnet die Galerie im Großformat