ATR 42-600S: Wird eine Skizze bleiben und nie Realität

ATR 42-600SATR stoppt Entwicklung seines Schnellstarters

Kommendes Jahr wollte der Flugzeugbauer sein neues Stol-Modell ausliefern. Doch dazu kommt es nicht. ATR begräbt das Projekt ATR 42-600S.

Top-Jobs

Oscar Echo logo

Continuing Airworthiness Specialist or Continuing Airworthiness Trainee

Oscar Echo Business Jet GmbH
Eisenstadt
Feste Anstellung
Business Aviation
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Sparfell Logo

VIP Flight Attendant

SPARFELL Luftfahrt GmbH
Österreich
Flughafen Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
Thüringen

Sachbearbeiter/in „Luftverkehr“ (m/w/d)

Top jobs
Erfurt
Deutschland
Ministerium
Ministerium für Digitales und Infrastruktur (TMDI)
Feste Anstellung
Vollzeit

Über 500 neue Routen hätten Fluggesellschaften weltweit dank des Einsatzes seiner Produkte eröffnet, schwärmt der Flugzeugbauer. Die Turbopropflieger erleichterten damit die Entwicklung von schwer zugänglichen Gebieten und den Zugang zu wichtigen Dienstleistungen wie Gesundheitsversorgung und Bildung, so ATR. Um noch mehr Flughäfen erreichen zu können, wollte das französisch-italienische Unternehmen sein Angebot noch erweitern.

Vor fünf Jahren stellte ATR ein neues Modell vor. ATR 42-600S wurde es getauft. Es ist eine Stol-Version des kleineren Modells des Herstellers. Die Abkürzung steht für Short Take-Off and Landing und bedeutet, dass solche Flieger auch auf sehr kurzen Pisten eingesetzt werden können. Die neue Turbopropmaschine glänte damit, dass sie auf einer Startbahn abheben kann, die nur 800 Meter lang ist. Die normale Variante braucht mindestens 1050 Meter.

Deutlich größeres Seitenleitwerk

Die ATR 42-600S unterscheidet sich in verschiedenen Bereichen von der normalen ATR 42-600. Die bedeutendsten sind ein neues, automatisches Bremssystem, ein größeres Seitenleitwerk und ein größeres Seitenruder. 2022 führte ATR erste Testflüge mit einer 42-600 und einer teilweisen Stol-Konfiguration durch. Im Jahr darauf begannen erste vertiefte Tests. Und 2025 hätte das erste Flugzeug ausgeliefert werden sollen.

Mit PNG Air stand auch bereits eine Erstbetreiberin fest. Doch dazu wird es nicht mehr kommen. Denn ATR hat beschlossen, die Entwicklung des Schnellstarters zu stoppen, wie das Unternehmen am Mittwochabend (13. November) bekannt gab. Der Entscheidung sei «eine umfassende Marktüberprüfung» vorausgegangen, zudem habe man auch die anhaltenden Spannungen in der Lieferkette berücksichtigt.

Potenzial kleiner als gedacht

Der potenzielle Markt für die neue Variante sei im Vergleich zur ursprünglichen Prognose kleiner geworden, so ATR. In Südostasien - dem wichtigsten künftigen Markt - sei die Zahl der Flughäfen, die Stol-Flugzeuge benötigten, seit 2019 deutlich zurückgegangen. Dies liege daran, dass  Start- und Landebahnen verlängert oder alternative Flughäfen in der Nähe gebaut worden seien.

Statt die ATR 42-600S zu bauen, konzentriert sich ATR nun auf die «Verbesserung bestehender Produktlinien», also der ATR 42-600, ATR 72-600 und ATR 72-600 F. Man habe bereits Innovationen «festgelegt, die darauf abzielen, die Betriebskosten weiter zu senken», erklärt der Flugzeugbauer, ohne konkreter zu werden. Statt in Asien will er zudem vermehrt in Nordamerika wachsen. Dort hofft der Hersteller, die alternden Regionaljets durch seine Turboprops ersetzen zu können.

Mehr zum Thema

Blick aus einer ATR: Dank Stol-Eigenschaften werden neue Routen möglich.

ATR will mit neuem Modell durchstarten

atr 72 all business class air tahiti 02

«Wir könnten 2030 so weit sein, Jets zu betreiben»

ATR72-600 von Air Algerie: Die Fluggesellschaft will mehr.

Air Algérie bestellt 16 ATR 72 für ihre neue Inlandstochter

paris air show bilder qatar airways boeing 777 psg

Die Paris Air Show 2025 in Bildern - Pinguine inklusive

Video

Boeing 777-9: Das Flugzeug wird wohl sechs Jahre verspätet sein.
Das neue Langstreckenmodell bleibt ein Sorgenkind: Statt 2026 wird die 777X wohl frühestens 2027 in den Liniendienst starten - bei Erstbetreiberin Lufthansa. Das bedeutet für Boeing hohe Zusatzkosten.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Das neue Sicherheitsvideo von Air France: Elegant, optisch stark und nicht überfrachtet.
Von Lego-Figuren bis Promis. Sicherheitsvideos von Fluggesellschaften haben sich zu kleinen Kunstwerken entwickelt. Das sind die Favoriten unserer Redaktion.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Große Schäden an beiden Flugzeugen: Die beiden Bombardier CRJ 900 nach der Kollsion.
Auf dem New Yorker Flughafen LaGuardia kollidierten zwei Bombardier CRJ 900 beim Rollen. Die Tragfläche des einen traf das Cockpit des anderen Jets von Delta Air Lines.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin