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Deutsche Fluggesellschaft

Alpen Air will bald mehr als nur Rundflüge anbieten

Alpen Air aus Augsburg ist spezialisiert auf Rundflüge - will dabei aber mehr bieten als die Konkurrenz. Mit ihrer fabrikneuen Tecnam P2012 Traveller hat die deutsche Fluglinie bald noch mehr vor.

«Einfache Rundflüge anbieten kann jeder – wir können es besser». So lautet das Motto der Gründer Simon Ambrosius und Moritz Reuter. Sie beantragten 2021 daher für ihre Alpen Air eine Zulassung zur Durchführung von Rundflügen.

Und sie beschafften sich eine werksneue Tecnam P2012 Traveller mit neun Sitzplätzen in 1-1 Bestuhlung. Alpen Air erhielt die Baunummer 043 und ließ sie als D-ISLA ins deutsche Register eintragen. Sie ist damit die erste europäische Betreiberin im Passagierbetrieb.

Emissionen werden kompensiert

Ambrosius und Reuter sind Berufspiloten und haben eine Air Transport Pilot License (im Jargon ATPL genannt), also eine Linienpilotenlizenz. Auch ist ihr Flugzeug weit über die gesetzlichen Erfordernisse nach Airline-Standards ausgestattet: Es besitzt unter anderem Kollisions- und Bodenannäherungswarnsysteme und ist voll instrumentenflugtauglich.

Laut Firmenangaben ist ihre Tecnam P2012 das modernste, komfortabelste und umweltfreundlichste Flugzeug dieser Klasse. Der gesamte CO2-Ausstoß wird bei Alpen Air zudem über den Partner First Climate kompensiert. Auch arbeitet man an einem Projekt für vollsynthetischen Kraftstoff mit, welcher aus Solarenergie und Biomasse gewonnen werden soll – erste Erprobungen finden in zwei bis drei Jahren statt.

Drei feste Routen

Drei feste Routen stehen seit dem Betriebsstart vergangenen Sommer im Programm: Die 45-minütige Fünfseenland-Tour über München, das Kloster Andechs und den Starnberger See; die 1:15-stündige Neuschwanstein-Route über das bayerische Voralpenland, die Zugspitze, Schloss Neuschwanstein und München, sowie die Alpen-XXL-Route mit 1:45 Stunden Flugzeit über die Alpen inklusive der Zugspitze, München und allen Seen.

Alle Flüge starten und landen am Flughafen Augsburg, der Basis von Alpen Air. Natürlich handelt es sich dabei um Bedarfsflüge, wobei sich die Durchführung nach dem Wetter und der Buchungslage richtet. Ein Transfer vom Isartor in München zum Flughafen Augsburg und zurück ist möglich.

Ausdehnung auf Streckenflüge geplant

Das Geschäft mit den Rundflügen scheint Alpen Air schon perfektioniert zu haben. Für 2023 plant die deutsche Fluglinie eine Erweiterung der Betriebsgenehmigung auf Streckenflüge. Mit einem gro∂en Luftverkehrsbetreiberzeugnis (Englisch: AOC) kann sie das Flugzeug auch für europaweite Chartereinsätze nutzen. «Wir haben den Antrag eingereicht», so Ambrosius.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie Bilder von Alpen Air. Mit einem Klick aufs Foto öffnen Sie die Galerie im Großformat.

Dieser Text von Detlef Döbberthin stammt von unserem Partner Jetstream, dem internationalen Luftfahrtmagazin.