In einem Architekturwettbewerb für das neue Ankunftsterminal am Flughafen Vilnius hat sich das Büro der verstorbenen Stararchitektin Zaha Hadid durchgesetzt. Damit verändert der Airport erneut sein Gesicht.
In Litauen hat man es eilig, den Flughafen der Hauptstadt Vilnius deutlich zu modernisieren und zu vergrößern. Nach nur 1,5 Jahren Bauzeit und einem weiteren halben Jahr für Tests und Installationen wurde das neue Abflugterminal am 4. Februar 2025 eröffnet. Das Terminal hat eine Fläche von 14.400 Quadratmetern und eine Kapazität von 2400 Reisenden pro Stunde.
Der neue Abflugbereich verfügt über sieben Gepäckkontrolllinien, moderne Flüssigkeitsscanner, eine Selbstbedienungs-Gepäckabgabe und Systeme zur Messung des Passagierflusses. Investiert wurden knapp 50 Millionen Euro. Mit der Eröffnung wurde der alte Abflugbereich geschlossen, dort sollen künftig Wartebereiche, Gewerbeflächen, Cafés, Geschäfte und Restaurants entstehen. Baustart soll noch in diesem Sommer sein.
Und auch bei einem weiteren Projekt hat der baltische Airport einen wichtigen Schritt erzielt. Der Siegerentwurf für das neue Ankunftsterminal steht fest. Durchgesetzt hat sich in dem Ideenwettbewerb das Londoner Architekturbüro Zaha Hadid Architects. Elf Vorschläge von nationalen und internationalen Büros wurden eingereicht. Der neue Ankunftsbereich soll bis Ende 2028 fertig sein.
Die fünf besten Vorschläge für das neue Ankunftsterminal am Flughafen Vilnius kamen von folgenden Büros: Zaha Hadid Architects (Großbritannien), UAB Aplan (Litauen), MB Syrusas (auch bekannt als IMPLMNT architects, Litauen), One Works (Italien) und UAB Baltic Engineers (Litauen). Diese fünf Büros erhielten zusammen ein Preisgeld von 120.000 Euro.
Das Konzept von Zaha Hadid Architects, die auch die Entwürfe für die Flughäfen von Sydney und Peking erstellt haben, hat die Jury überzeugt, da es darauf abzielt, den Flughafen zu einem einheitlichen Komplex zu vereinigen. Visuelle Leitlinien, eine übersichtliche Beschilderung und weitläufige öffentliche Bereiche sollen die Orientierung erleichtern und den Passagieren ein erstklassiges Erlebnis bieten.
Inspiriert ist der Entwurf von der traditionellen litauischen Kunst der Sodai Strohgärten, bei der Getreidehalme zu kunstvollen hängenden Dekorationen verarbeitet werden, haben Zaha Hadid Architects das Innere des geometrischen Daches mit einer Verkleidung aus heimischem Holz gestaltet. Visualisierungen zeigen großzügige Glasflächen, die weite Teile der Terminalfassaden umschließen und von metallenen Dreieckselementen unterbrochen werden.
Nachhaltig und Umweltfreundlichkeit spielen eine große Rolle: Das Terminal wird mit modernen umweltfreundlichen Technologien ausgestattet sein, darunter Solarmodule auf dem Dach, ein System zur Regenwassernutzung und ein Abwasserrecycling System. Wichtig ist auch die Vernetzung des Transports: Das Terminal bietet Anbindungen von Bahn, Bus, Fahrrad und anderen Verkehrsmitteln.
Nach einer Einspruchsfrist von zehn Tagen wird der Gewinner des Wettbewerb zu Verhandlungen eingeladen, um einen Vertrag für die Planung des Terminals und der Zugänge zu unterzeichnen. Anfang 2027 soll dann bekannt geben werden, welches Unternehmen das neue Ankunftsterminal bauen wird.