Wie werden Fluggesellschaften vorgehen, wenn der Krieg in der Ukraine endet? Für die Airlines der Lufthansa-Gruppe beantwortet das nun Konzernchef Carsten Spohr.
Schon im Sommer 2023 reiste Michael O'Leary nach Kyiv. Der Ryanair-Chef versprach der Ukraine unter anderem die Stationierung von 30 Boeing 737 Max und Routen in 20 EU-Hauptstädte, sobald der Krieg gegen die russischen Angreifer zu Ende sei. Seitdem hat der irische Billigflieger noch mehrmals Ukraine-Pläne präsentiert.
Im Februar 2025 erklärte auch Wizz-Air-Chef Jozsef Varadi: «Sobald ein Waffenstillstand angekündigt wird, werden wir unseren Neustart in Betracht ziehen.» Er sagte, die Europäische Agentur für Flugsicherheit Easa schätze, dass es sechs bis acht Wochen dauern wird, den ukrainischen Luftraum sicher wieder zu öffnen. Innerhalb von sechs Monaten nach dem Ende des Konflikts werde Wizz Air den Betrieb der Stützpunkte in Kyjiw und Lwiw wieder aufnehmen, so Varadi. Das anfängliche Ziel seien 60 Strecken.
Auf der Jahreshauptversammlung von Lufthansa am Dienstag (6. Mai) fragte ein Aktionärsvertreter auch Konzernchef Carsten Spohr nach dem Thema. Spohr erklärte dazu: «In die Ukraine und Russland sind wir mit ungefähr 100 bis 120 Flügen pro Woche aktiv gewesen vor der Sperrung des Luftraums. Und in der Dimension mindestens kann man sich gerade bei der Ukraine sicherlich auch wieder vorstellen, dass wir dort hineingehen, sobald es die Situation erlaubt.»
In der Ukraine werde es eine Art Wiederaufbau geben, so Spohr. «Wir glauben, das wird für uns als europäische Nummer eins mit den diversen Hubs, die wir haben, ein sehr interessantes Geschäft sein.»
Weiter sagte der Chef des Luftfahrtkonzerns: «Natürlich würden wir auch die China-, Korea- und Japan-Strecken neu betrachten, wenn der russische Luftraum wieder befliegbar ist und wir unseren Wettbewerbsnachteil reduzieren.»