Nun hat Lot ein neues Übernahmeziel: die tschechische Smartwings. Schon seit Mitte November berichten Informanten gegenüber polnischen Medien über entsprechende Verhandlungen. Nun schreibt die Zeitung Dziennik Gazeta Prawna, die Gespräche hätten in den vergangenen Wochen deutlich an Fahrt aufgenommen. Laut Quellen aus dem polnischen Infrastrukturministerium, das sich offiziell nicht äußert, soll man dort auf eine Einigung vor Jahresende hoffen. Lot warte derzeit auf eine endgültige Entscheidung aus Tschechien.
Sun Express, Discover, Eurowings an Smartwings interessiert?
Laut dem Bericht soll es Konkurrenz aus der Lufthansa-Gruppe geben. Als Interessenten werden Sun Express genannt, Lufthansas Joint Venture mit Turkish Airlines, sowie Discover Airlines. Im November war auch bereits der Name Eurowings gefallen, die Codeshare-Partnerin von Smartwings ist. Die polnische Zeitung räumt diesen Fluglinien aber schlechte Chancen ein - aufgrund von EU-Bedenken gegen eine zu große Marktmacht von Lufthansa Group, so die Argumentation. Auf Anfragen von aeroTELEGRAPH vom Mittwochabend (3. Dezember) lagen bis zum Erscheinen dieses Artikels noch keine Antworten der Fluglinien vor.
Die umworbene Smartwings ist eine private Fluggesellschaft, deren Mehrheitseigentümer der tschechische Milliardär Jiří Šimán ist. Die Flotte des Billigfliegers besteht derzeit aus 36 Boeing 737, darunter 737-800, -900 ER und Max 8. Zudem gehören durch die Übernahme von CSA Czech Airlines durch Smartwings' Muttergesellschaft Travel Service mittlerweile auch vier Airbus A220-200 sowie zwei A320-200 zur Flotte.
Das ist die Flotte von Lot - zu der Airbus A220 hinzukommen
Laut Dziennik Gazeta Prawna will sich Lot mit der Übernahme von Smartwings auch stärken, um einen größeren Start am kommenden Großflughafen CPK nahe Warschau hinzulegen. Die Flotte der staatlichen polnischen Fluggesellschaft besteht derzeit aus Flugzeugen von Boeing (737-800, 737 Max 8, 787-8 und 787-9) sowie von Embraer (E170, E175, E190 und E195). Allerdings bestellte sie im Sommer auch bei Airbus. So werden den Embraer-Jets sicher 20 A220-100 und 20 A220-300 folgen. Für weitere 44 A220 sicherte sich Lot Optionen.
Schön, dass Sie hier sind! Unsere Redaktion kennt die Branche, ihre Akteure und Zahlen – seit vielen Jahren. Wenn Sie uns unterstützen wollen, zahlen Sie weniger als für ein Getränk am Flughafen. Zudem lesen Sie werbefrei und stärken die unabhängige Berichterstattung. Jeder Beitrag zählt. Jetzt hier klicken und abonnieren