Nachdem die skandinavische Fluglinie ihre Regionalflotte mit Embraer E2 modernisiert und ausbaut, steht auch eine Entscheidung bei der Langstreckenflotte an. Bis dahin beschafft sich SAS schon mal zusätzliche Flugzeuge.
Spätestens mit der Bestellung von bis zu 55 Embraer E195-E2 hat sich SAS in der Gruppe der großen Fluggesellschaften Europas zurückgemeldet. Mit den neuen Flugzeugen plant sie, ihr Netz in Skandinavien auszubauen. «Wir wollen Kopenhagen zum Drehkreuz für Skandinavien machen, damit Reisende nicht mehr über andere Drehkreuze in Zentraleuropa fliegen müssen», erklärte Airline-Chef Anko Van der Werff am Dienstag (1. Juli) in Kopenhagen.
Mit den Zubringern will SAS ihre Langstreckenflüge besser füllen. Sie will aber auch ihr interkontinentales Netzwerk weiter ausbauen. Derzeit bedient die Fluglinie zwölf Langstrecken. Zehn Ziele liegen in Nordamerika, zwei in Asien: Bangkok und Tokio. Seit dem 27. Juni fliegt SAS zudem wieder Nuuk an, die Hauptstadt Grönlands
Ab September fliegt SAS nach Seoul - drei Mal wöchentlich. Im Sommer 2026 kommt mit Mumbai eine weitere Langstreckenverbindung hinzu. Dabei bleibt es nicht. Van der Werff hat eine Wunschliste mit rund 25 weiteren Zielen, die er gerne anfliegen möchte.
Doch dazu braucht SAS auch mehr Flugzeuge. «Wir bekommen im kommenden Jahr noch zwei weitere Airbus A350», erklärt der Airline-Chef. Weil das nicht ausreichen wird, plant die Airline, sich weitere Langstreckenjets zu beschaffen. Sie sollen bis spätestens «zum Ende des Jahrzehnts» eingeflottet werden. Insgesamt habe man bis dahin Bedarf an seiben zusätzlichen Fliegern, so Van der Werff. Konkreter wurde er dazu aber nicht.
Derzeit besteht die Langstreckenflotte aus acht Airbus A330-300 und vier Airbus A350. Mit dieser Mischung sieht Van der Werff die Airline prinzipiell gut aufgestellt. «Wir sind mit den A330 sehr zufrieden, auch weil sich nicht für jeden Markt ein A350 eignet.»
Grundsätzlich steht bei SAS aber eine langsfristige Entscheidung über die zukünftige Langstreckenflotte an. Die Bestellung müsse nicht jetzt, aber auch nicht erst in fünf Jahren platziert werden, so Van der Werff. «Das wäre dann zu spät.»