«Sehen Ryanair als größten Nutznießer»
Bereits im September wies das Analysehaus Bernstein Research darauf hin, dass Ryanair mit ihrer Boeing-737-Flotte von den Pratt-Problemen der Konkurrenz profitieren könnte. «Hunderte von Airbus A320 Neo werden voraussichtlich am Boden bleiben», schrieb Bernstein-Analyst Alex Irving mit Blick auf die zusätzlichen Wartungen von Pratt-Triebwerken bei gleichzeitigem Mangel an Wartungskapazität und Ersatzteilen.
Der Höhepunkt dürfte laut Bernstein 2024 erreicht sein. «Wir sehen hier Ryanair als den größten Nutznießer», so Analyst Irving. Er verwies besonders auf drohende Schwächen von Wizz Air in Mittel- und Osteuropa sowie von IAG-Tochter Vueling in Spanien.
Ryanair mit Frust wegen Boeing-Lieferungen
Nun sagt auch Ryanair-Chef Michael O’Leary, dass er aus den Schwierigkeiten der Konkurrenz Kapital schlagen will. Die Nachfrage sei groß «und wir glauben, dass es viele Konkurrenten gibt, die ihre Flugzeuge am Boden lassen werden», so O’Leary laut der Zeitung The Telegraph. Allerdings sagt der Airline-Chef auch, die Situation sei frustrierend - da er zu lange auf neue Boeing 737 Max zur Stärkung der Ryanair-Flotte warten müsse.
O’Leary droht mit 737-Max-Stornierung
Laut O’Leary soll Ryanair bis Ende April 37 Jets erhalten. «Wir hoffen, sie bis Ende Juni zu bekommen, aber wenn es in den Juli oder August geht, wird es zu spät sein, also werden wir sie nicht nehmen», drohte der Airline-Chef, der um drastische Worte nie verlegen ist. Man arbeite mit Boeing daran, die Lieferungen zu beschleunigen. «Es ist wichtig, dass wir alle diese Flugzeuge bekommen», so O'Leary - «während die Konkurrenz am Boden liegt».