Boeing 737 von Ryanair: Wenn Piloten zu oft abwesend sind, gibts eine Verwarnung.

AbwesenheitenRyanair warnt deutsche Piloten wegen Abwesenheiten

Die Billigairline versandte Briefe an ihre deutschen Piloten, wenn diese angeblich zu viel fehlten. Die Betroffenen verstehen das als Drohung.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

In den letzten Wochen konnte das Management von Ryanair gleich mehrere Aufgaben als erledigt abhaken. Die Piloten in Belgien, Portugal und Spanien unterschrieben innerhalb von wenigen Tagen je einen Tarifvertrag mit der Billigairline. Damit sind Streiks in diesen Ländern vorerst Geschichte.

In Deutschland sieht es anders aus. Die Stimmung zwischen Ryanair und den Piloten ist nach wie vor vergiftet. Hüben und drüben hagelt es Vorwürfe. Eine Einigung liegt wie auch bei den deutschen Flugbegleitern in weiter Ferne. In dieser aufgeheizten Stimmung verschickte die Fluggesellschaft in den letzten Wochen warnende Briefe an Cockpitbesatzungen.

«Übermäßige Abwesenheiten belasten»

Das Schreiben an die Flugkapitäne und Kopiloten ist sehr höflich verfasst, kommt aber direkt zur Sache. «Im Rahmen einer laufenden Prüfung der Absenzen von Piloten haben wir festgestellt, dass sie über die letzten zwölf Monate X Mal abwesend waren», heißt es darin. Gewisse Absenzen seien nicht vermeidbar, geht es weiter. «Übermäßige Abwesenheiten belasten aber unsere Kunden und Ihre Kollegen, die Ihre Schichten übernehmen müssen - oft sehr kurzfristig».

Die Briefe wurden gemäß Recherchen von aeroTELEGRAPH an mindestens ein halbes Dutzend deutsche Piloten versandt. Es geht darin um die Zahl der Abwesenheiten. Hinter ihnen stehen Absenzen von rund zwei Wochen, zum Teil aber auch rund fünf Wochen. Ein durchschnittlicher deutscher Arbeitnehmer fehlt gemäß Zahlen der Bundesregierung pro Jahr rund 17 Tage. Rund ein Fünftel der Angestellten sind übers Jahr gerechnet drei Mal und mehr krank. In dieser Kategorie befinden sich auch die abgemahnten Piloten.

«Ryanair achtet auf Fehlzeiten»,

Viele Piloten verstehen das Schreiben als Drohung. «Sie ist außerdem ein Sicherheitsrisiko, da uns mit beruflichen Konsequenzen gedroht wird, wenn wir uns nochmals krank melden. Das führt dazu, dass in Zukunft sicher ein paar Kollegen mit Fieber oder der Grippe fliegen werden», sagt einer, der anonym bleiben will.

«Wie alle Arbeitgeber achtet auch Ryanair auf Fehlzeiten», erklärt ein Sprecher der Billigairline. Die Fluglinie weist zudem auf den branchenweit außergewöhnlichen Dienstplan hin, der eine feste Einteilung mit fünf Tagen Arbeit und vier freien Tagen enthält. Das mache das Privatleben für die Piloten planbar und weniger stressig.

Mehr zum Thema

ticker-ryanair

Ryanair steigert Gewinn und erwartet erste Boeing 737 Max 10 im Frühling 2027

Fluglotsen in einem Tower: Ein anonymer Fluglotse wehrt sich gegen das Dauerbashing von Ryanair.

«Wir haben Michael O’Learys ständige Hetze satt»

flughafen wien ryanair

Ryanair zieht weitere Flugzeuge aus Wien ab

Verlassener deutscher Flughafen: Noch ist es glücklicherweise nicht so weit.

Diese Inlandsstrecken strichen Lufthansa und Eurowings in Deutschland

Video

Airbus A340-300 in Global-Airlines-Livery: Wird das das zweite Flugzeug für Global Airlines?
Im Mai führte sie ihre ersten vier Flüge durch, dann wurde es still um die britische Fluglinie. Während ihr Airbus A380 von Global Airlines in Tarbes steht, gibt Chef James Asquith ein neues Lebenszeichen und präsentiert einen Airbus A340.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Evangel auf dem Weg ins Mid-America Flight Museum: Von dem Flugzeug wurden nur acht Exemplare gebaut.
Das Mid-America Flight Museum in Texas hat ein neues Exponat: die Evangel 4500. Das Flugzeug ist robust und sollte in den 1960er Jahren die Buschflugzeuge sicherer machen. Der kommerzielle Erfolg blieb aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Kantine von Korean Air: Das Tollste kommt asm Ende des Flurs.
Im modernisierten Verwaltungssitz von Korean Air speisen Mitarbeitende nicht nur kostenlos – sie genießen auch einen Blick, der sonst nur Technikern vorbehalten ist: Die Kantine bietet freie Sicht in den riesigen, ins Gebäude integrierten Hangar.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin