Die italienische Wettbewerbsbehörde AGCM hat die Billigairline wegen Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung mit einer Geldbuße von 256 Millionen Euro belegt. Nach Ansicht der Behörde hat sie zwischen 2023 und 2025 gezielt den Vertrieb von Flügen über Reisebüros behindert. Konkret wirft die Behörde Ryanair vor, den Kauf von Tickets über Reiseagenturen bewusst erschwert und verteuert zu haben. Dies habe insbesondere Kombinationen mit anderen Fluggesellschaften oder zusätzlichen Dienstleistungen betroffen. Damit sei der Wettbewerb eingeschränkt und die Wahlfreiheit der Kundinnen und Kunden beeinträchtigt worden.
Die Behörde sieht darin einen Verstoß gegen Wettbewerbsregeln sowie gegen die Interessen der Reisenden, insbesondere mit Blick auf Transparenz und faire Marktbedingungen im Luftverkehr. Ryanair selbst weist die Vorwürfe zurück und hat bereits angekündigt, gegen die Entscheidung rechtlich vorzugehen.
Ryanair will die Entscheidung gerichtlich anfechten. Sie kündigte an, sowohl gegen die Entscheidung als auch gegen die Strafe umgehend Berufung einzulegen. Die Behörde wirft Ryanair vor, eine marktbeherrschende Stellung im italienischen Luftverkehr zu missbrauchen.
Ryanair weist die Vorwürfe zurück und verweist auf ein Urteil des Mailänder Gerichts aus Januar 2024. Dieses hatte das Direktvertriebsmodell der Airline als verbraucherfreundlich eingestuft und festgestellt, dass es zu wettbewerbsfähigen Preisen beitrage. Die Fluggesellschaft argumentiert, die Wettbewerbsbehörde ignoriere dieses Urteil und definiere den relevanten Markt zu eng, um eine Dominanz zu konstruieren.