Flugzeug von Lufthansa: Viele bleiben am Freitag am Boden.
Arbeitskampf

Piloten streiken am Freitag, Lufthansa streicht 800 Flüge

Nach gescheiterten Tarifverhandlungen ruft die Vereinigung Cockpit die Pilotinnen und Piloten von Lufthansa und Lufthansa Cargo für Freitag zum Streik auf. In Frankfurt und München werden fast alle Flüge gestrichen.

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«Die Verhandlungen sind gescheitert» - das ist die Bilanz der Vereinigung Cockpit VC zu den Gesprächen mit Lufthansa über die Vergütungstarifverträge. «Der Arbeitgeber hat den gestrigen Verhandlungstermin zwar wahrgenommenen, aber nicht genutzt, um sich mit einem verbesserten Angebot auf die Forderungen der Gewerkschaft zuzubewegen», heißt es in einem Schreiben der Gewerkschaft, welche die Pilotinnen und Piloten vertritt.

Nun werde man mit einem Arbeitskampf den Forderungen Nachdruck verleihen. Die Vereinigung Cockpit ruft die Pilotinnen und Piloten von Lufthansa Cargo und Lufthansa für Freitag (2. September) in der Zeit zwischen 00:01 und 23:59 Uhr  zum Streik auf. Im Detail heißt das: Es werden alle Lufthansa-Cargo-Flüge bestreikt, die von deutschen Flughäfen aus starten. Ebenfalls soll das Cockpitpersonal die Arbeit niederlegen bei in Deutschland startenden Flügen mit Airbus A330, A340, A350, A319, A320, A321, Boeing 747-400 und 747-8.

Fast alle Flüge in Frankfurt und München fallen aus

Lufthansa erklärt, sie müsse aufgrund der Streikankündigung für Freitag nahezu alle Flüge von und nach Frankfurt und München streichen. «Lufthansa muss an den Drehkreuzen in Frankfurt und München für Freitag 800 Flüge streichen, vereinzelt werden auch Flüge bereits am heutigen Donnerstag gestrichen», so das Unternehmen. «Betroffen sind voraussichtlich 130.000 Fluggäste.»

Mit Blick auf das kommende Wochenende, das Ferienende in Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland arbeite man daran, den Flugbetrieb wieder so schnell wie möglich zu normalisieren, so Lufthansa. «Dennoch können die Auswirkungen des Streiks auch am Samstag und Sonntag noch zu einzelnen Flugausfällen oder Verspätungen führen.»

Ausgewogenes oder unzureichendes Angebot?

Marcel Gröls, Vorsitzender Tarifpolitik bei der Vereinigung Cockpit, sagt: «Um Arbeitskämpfe abzuwenden, muss Lufthansa ein deutlich verbessertes Angebot vorlegen.» Er fordert: «Neben dem Ausgleich des Reallohnverlustes brauchen wir jetzt vor allem eine zukunftsfähige Lösung für die Vergütungsstruktur in allen Berufsgruppen.»

Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann entgegnet, Lufthansa fehle jedes Verständnis für den Streikaufruf. «Die Arbeitgeberseite hat ein sehr gutes und sozial ausgewogenes Angebot gemacht – trotz der nachwirkenden Lasten der Corona Krise und unsicheren Aussichten für die Weltwirtschaft», so Niggemann.

Lufthansa verteidigt ihre Offerte an Cockpitcrews

«Konkret hat der Konzern ein Angebot mit 18-monatiger Laufzeit vorgelegt, bei dem Pilot:innen der Lufthansa und Lufthansa Cargo in zwei Stufen insgesamt 900 Euro mehr Grundvergütung pro Monat bekommen», erklärt Niggemann. «Ein Berufseinsteiger als Copilot beziehungsweise Copilotin erhält so mehr als 18 Prozent zusätzliche Grundvergütung über die Laufzeit, ein Kapitän beziehungsweise Kapitänin in der Endstufe 5 Prozent.»

Alternativ habe man angeboten, dieses Volumen ganz oder teilweise anderweitig zu verteilen, beispielsweise für strukturelle Änderungen wie Angleichungen der Vergütungstabelle, sagt der Manager. Die höheren Forderungen der Vereinigung Cockpit würden die Cockpitpersonalkosten von 2,2 Milliarden Euro um voraussichtlich mehr als 40 Prozent beziehungsweise zirka 900 Millionen Euro über die nächsten zwei Jahre erhöhen.

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