Die Billigairline aus Singapur stellt den Betrieb ein. Mutter Qantas nutzt die durch das Ende von Jetstar Asia frei werdenden Mittel zur Erneuerung der eigenen Flotte und die frei werdenden Flugzeuge zum Ausbau im Inland und in Neuseeland.
Vor zwanzig Jahren gehörte Jetstar Asia zu den Pionierinnen in der Region. Qantas gründete 2004 die Tochter in Singapur gemeinsam mit Westbrook Investments und brachte so das Konzept Billigairline in Asien in Schwung. Nach einem holprigen Start folgten ein paar gute Jahre.
Doch zuletzt wurde es immer schwieriger für die Fluggesellschaft. In den letzten Jahren sah sich Jetstar Asia zunehmender Konkurrenz durch Anbieter wie Air Asia oder Scoot ausgesetzt. Gleichzeitig stiegen die Kosten – teils um bis zu 200 Prozent bei Zulieferern, wie Qantas-Chefin Vanessa Hudson sich in einer Mitteilung zitieren lässt. Die Folge: Für das laufende Geschäftsjahr wird ein Verlust von 35 Millionen australischen Dollar (rund 20 Millionen Euro) erwartet.
Aus wirtschaftlichen Gründen hat Qantas deshalb nun beschlossen, Jetstar Asia zu schließen. Bis Ende Juli wird die Fluggesellschaft den Betrieb schrittweise reduzieren. Betroffen sind 16 innerasiatische Strecken ab Singapur. Die übrigen Jetstar-Ableger – darunter Jetstar Japan und Jetstar Airways in Australien – sind nicht betroffen. Letztere wird weiterhin nach Asien fliegen, darunter nach Singapur, Thailand, Vietnam und Südkorea.
Die Stilllegung von Jetstar Asia ist Teil einer umfassenden strategischen Neuausrichtung des Qantas-Konzerns. Durch die Maßnahme werden bis zu 500 Millionen australische Dollar (rund 284 Millionen Euro) frei, die nun in das Qantas-Flottenerneuerungsprogramm fließen. Dazu zählt unter anderem die Einführung von Airbus A321 XLR noch in diesem Monat sowie der ersten A350-1000 ULR, der ab 2027 nach Europa fliegen sollen. Die 13 Airbus A320 aus der Jetstar-Asia-Flotte werden schrittweise in Australien und Neuseeland eingesetzt.