Nicht nur Lufthansa muss aufgrund von Schwierigkeiten mit den Sitzen auf fertige, farbrikneue Flugzeuge warten. American Airlines geht es nun mit dem ersten Airbus A321 XLR auch so.
American Airlines hat derzeit Pech mit ihren neuen Flugzeugen - und das sogar von beiden großen Herstellern. Zum einen musste die Fluggesellschaft schon bei zwei ihrer neuen Premium-Dreamliner wiederholte Flüge streichen. Zu den Gründen äußerte sich American selber nicht. Spekulationen gab es unter anderem über Probleme mit Türen und Kabinenlicht.
Nun gibt es auch Schwierigkeiten mit dem ersten Airbus A321 XLR, der - ebenso wie die neuen Boeing 787-9 - mit den neuen Business-Class-Suiten von American ausgestattet ist. Die Fluggesellschaft hat zwar am vergangenen Freitag (25. Juli) bei Airbus in Hamburg die Papiere für die Annahme ihres ersten A321 XLR unterzeichnet. Der Jet bleibt aber vorerst in Europa, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet.
Der Grund: Probleme mit mindestens einem Sitzlieferanten. Das Flugzeug «bleibt in Europa, bis die anhaltenden Probleme in der Sitzlieferkette gelöst sind», erklärte die Fluglinie, ohne auf weitere Details einzugehen. Mit Zöllen habe das Ganze aber nichts zu tun, so American.
Auch Delta Air Lines hat einige fabrikneue A321 Neo in Europa geparkt und nur deren Triebwerke in die USA gebracht, wie Mitte Juli bekannt wurde. Grund ist in erster Linie eine fehlende Sitz-Zertifizierung. Die Fluglinie wartete aber auch auf eine Einigung im Zollstreit.
American Airlines erwartet insgesamt 50 Airbus A321 XLR von Airbus. Die Bestellung stammt von der Paris Air Show 2019. Der europäische Flugzeugbauer erklärte damals, der Vertrag umfasse «die Umwandlung von 30 bestehenden A321-Neo-Slots von American Airlines in A321 XLR sowie zusätzliche Bestellungen für weitere 20 A321 XLR».
Der Zeitplan sah damals noch anders aus. Die ersten acht A321 XLR wollte American Airlines eigentlich im Jahr 2023 übernehmen, 22 weitere 2024 und nochmals 20 Exemplare 2025.
Das Portal One Mile at a Time und der Social-Media-Kanal Jon NYC berichten, American Airlines werde das Flugzeug wohl am 29. Juli in Empfang nehmen und dann nach Tschechien fliegen. Dort soll das Flugzeug bleiben, bis das Sitzproblem gelöst ist.
Aktuell befinden sich mindestens drei A321 XLR für American Airlines in der Airbus-Produktion in Hamburg-Finkenwerder. Die Jets tragen die Seriennummern 11520 (Kennzeichen N300NY), 12448 (N305NY) und 12368.
An Sitzen und deren Zertifizierung hakt es auch auf der anderen Seite des Atlantiks: Dort stehen Boeing 787-9 für Lufthansa und warten die Freigabe für Business-Class-Sitze.