Mehr als zehn Jahre nach dem Bürgerkrieg sucht Libyen immer noch internationalen Anschluss. Die Regierung wirbt daher aktiv für Flüge aus Europa - und spricht mit Deutschland.
Im Januar hatte die libysche Luftfahrt einen Grund zur Freude: Mit Ita Airways ist eine europäische Fluglinie in den nordafrikanischen Staat nach über zehnjähriger Abstinenz zurückgekehrt. Die Italiener hatten die Route von Rom nach Tripolis wieder aufgelegt. Wegen Kämpfen rund um die libysche Hauptstadt hatte Ita die Flüge nach Benghazi verlegt. Mitte Januar ist auch Turkish Airlines nach Libyen zurückgekehrt.
Libyen hatte Italien bei verschiedenen Treffen um Hilfe gebeten, um die Fluglinien des Landes von der schwarzen Liste der EU zu nehmen, damit ihre Fluglinien selbst wieder Verbindungen nach Europa anbieten können. Zwar kam Italien dieser Bitte nicht nach, aber es heißt, dass dies ein Grund dafür gewesen sein soll, dass Ita Airways wieder nach Libyen fliegt.
Nach Italien ist Deutschland das zweite EU-Land, an das sich Libyen mit der Bitte um Hilfe bei der Aufhebung des im Dezember 2014 von der Europäischen Kommission verhängten Embargos gewandt hat. Ende August war der libysche Wirtschaftsminister Suhail Abu Sheha zu Gast in der deutschen Botschaft, um Flüge zwischen Deutschland und Libyen neu zu starten, wie das Portal Aero News schreibt.
Über die Ergebnisse der Gespräche ist bisher nichts bekannt. Zuvor war Premierminister Abdulhamid Dabaiba mit dem britischen Botschafter in Tripolis zusammengetroffen. Dabaiba soll intensiv dafür geworben haben, dass British Airways nach Libyen zurückkehrt. Das Land kämpft darum, wieder international angebunden zu werden.
Europäische Fluglinien hatten Direktverbindungen nach Libyen aus Sicherheitsgründen 2011 eingestellt. 2014 hat die Europäische Kommission lybische Fluglinien auf die schwarze Liste hestzt un ihnen damit den Zugang zum europäischen Luftraum verwehrt. Im Juni 2024 verlängerte die Europäische Kommission das Flugverbot.