Condor-Jet in Frankfurt: Braucht Zubringer für die Langstrecke.

ZubringerflügeGericht gibt Lufthansa im Streit mit Condor recht

Muss Lufthansa weiterhin zu bestimmten Konditionen Condor-Fluggäste nach Frankfurt bringen? Darum wird seit Jahren gestritten. Nun hat Lufthansa einen Erfolg errungen.

Top-Jobs

Oscar Echo logo

Continuing Airworthiness Specialist or Continuing Airworthiness Trainee

Oscar Echo Business Jet GmbH
Eisenstadt
Feste Anstellung
Business Aviation
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
Thüringen

Sachbearbeiter/in „Luftverkehr“ (m/w/d)

Top jobs
Erfurt
Deutschland
Ministerium
Ministerium für Digitales und Infrastruktur (TMDI)
Feste Anstellung
Vollzeit
Firmenlogo Weeze Airport

Manager EASA Compliance (m/w/x)

Vollzeit
Flughafen Niederrhein GmbH
Feste Anstellung
Top jobs
Weeze
Deutschland

Der Streit schwelt schon seit Jahren - und er könnte noch lange weiter schwelen. «Der Rechtsstreit kann noch drei bis fünf Jahre dauern. Besser wäre deshalb für beide eine außergerichtliche Einigung», sagte Condor-Chef Peter Gerber kürzlich in einem Pressegespräch. Es ging um Lufthansas Zubringerflüge für ihre ehemalige Tochter Condor.

Der Hintergrund: Ende 2020 hatte Lufthansa Condor die Zusammenarbeit aufgekündigt, durch welche die größere Fluggesellschaft Fluggäste der kleineren Airline zu bestimmten Konditionen zum Drehkreuz Frankfurt bringt. Doch Condor wehrte sich. Mit Erfolg.

Oberlandesgericht gibt Lufthansa Recht

Das Kartellamt untersagte Lufthansa aus kartellrechtlichen Gründen die Beendigung der Kooperation. «Condor-Passagiere aus ganz Europa können auf dieser Grundlage weiterhin Zubringerflüge der Lufthansa und ihrer Fluggesellschaften mit Durchgangsticket zum Condor-Langstreckenflug nutzen», sagte Andreas Mundt, Präsident des Kartellamtes, 2022. Doch auch Lufthansa wehrte sich - und hat nun auch einen Erfolg errungen.

Denn wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, sah das Oberlandesgericht Düsseldorf die Sache anders als das Bundeskartellamt. Dessen Beschluss werde wegen «ernstlicher Zweifel» an der Rechtmäßigkeit «wahrscheinlich» auch im Hauptsacheverfahren «keinen Bestand haben», zitiert die Zeitung das Gericht.

Steht Condor bald ohne Zubringer da?

Damit muss Lufthansa nicht mehr Zubringerdienste zu den bisherigen Konditionen leisten, zumindest bis zu einer Entscheidung im Hauptverfahren. Wie die Zeitung unter Bezug auf Branchenkreise schreibt, erwägt Lufthansa, dies im Oktober tatsächlich zu tun.

Der Beschluss stammt vom 10. Mai. Er war intern also schon gekannt, als Condor-Chef Gerber Anfang Juli öffentlich den Wunsch nach einer außergerichtlichen Einigung nannte.

Lufthansa und Condor reden wieder

Nun verhandeln die Fluglinien wieder miteinander. «Zwischenzeitlich haben Condor und Lufthansa wieder Gespräche aufgenommen, um eine außergerichtliche Einigung zu erzielen», sagt eine Condor-Sprecherin. Auch Lufthansa bestätigt das gegenüber der Frankfurter Allgemeine Zeitung. Gerber hat selbst lange für Lufthansa Group gearbeitet.

Derweil gibt es noch ein pikantes Detail. Es geht um einen Aktenvermerk des Kartellamtes, der Lufthansas Juristinnen und Juristen ins Auge fiel und aufgrund dessen das Gericht von «Besorgnis der Befangenheit» spricht. Es geht um die Entscheidung zu Condors Gunsten.

Kartellamt zieht vor Bundesgerichtshof

Die Behörde wehrt sich gegenüber der Zeitung: «Wir entscheiden unvoreingenommen und unabhängig», sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Man könne nicht nachvollziehen, dass der Eindruck von politischer Einflussnahme entstanden sei. «Erst recht weisen wir den von Lufthansa erhobenen Vorwurf, dass es tatsächlich eine politische Einflussnahme gab, in aller Entschiedenheit zurück.» Sowohl zum Befangenheitsvorwurf als auch zu anderen Fragen habe man Rechtsmittel beim Bundesgerichtshof eingelegt.

Mehr zum Thema

Langstreckenjet von Condor: Lufthansa muss als Zubringer dienen.

Condor behält Lufthansas Zubringerflüge - und bekommt noch mehr

Boeing 767 von Condor: Dank Lufthansa-Zubringerflügen gefüllt.

Bundeskartellamt: Lufthansa behindert Condor auf der Langstrecke

Flugbegleiterin von Condor und Passagier: Weiterhin Zubringerflüge mit Lufthansa?

Kartellamt schlägt sich auf die Seite von Condor

Flugbegleiterinnen von Lufthansa in der Allegris First Class: Bald auch weiter hinten im Flugzeug im Einsatz.

First-Class-Crews von Lufthansa müssen jetzt auch in der Economy aushelfen

Video

mond flugzeug
In den vergangen Tagen war der sogenannte Supermond zu beobachten. Einem Astrofotografen aus den USA flogen bei seinen Aufnahmen zwei Verkehrsflugzeuge vor die Linse - mit beeindruckendem Ergebnis.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
airbus a350 swiss zuerich wassersalut
Die Lufthansa-Group-Tochter hat ihren ersten Airbus A350-900 in die Schweiz geholt. Lesen Sie hier unseren Liveticker zur Auslieferung der HB-IFA vom Airbus-Werk in Toulouse zu Swiss nach Zürich.
Timo Nowack
Timo Nowack
Boeing 777-9: Das Flugzeug wird wohl sechs Jahre verspätet sein.
Das neue Langstreckenmodell bleibt ein Sorgenkind: Statt 2026 wird die 777X wohl frühestens 2027 in den Liniendienst starten - bei Erstbetreiberin Lufthansa. Das bedeutet für Boeing hohe Zusatzkosten.
Laura Frommberg
Laura Frommberg