Peter Gerber, Flugzeug von Condor: Wechselt von Brussels.

Weg von Brussels AirlinesPeter Gerber folgt als Condor-Chef auf Ralf Teckentrup

Condor hat einen neuen Chef gefunden. Er kommt von der direkten Konkurrentin Lufthansa Group.

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Nach 20 Jahren an der Spitze ist Schluss. Ende 2023 geht Condor-Chef Ralf Teckentrup in Rente. Zwischenzeitlich hatte es Gerüchte gegeben, er trete vielleicht schon im Frühjahr ab. Das würde er nicht ungern, sagte er vor Kurzem. Aber die Meldung sei falsch. Sein Vertrag laufe erst Ende des Jahres aus.

Über seine potenzielle Nachfolge schwiegen er und Condor sich aus. Doch jetzt ist sie geregelt. Und das dürfte im Lufthansa-Konzern für einigen Wirbel sorgen. Denn Teckentrups Nachfolger kommt von der großen Konkurrentin, wie aeroTELEGRAPH von voneinander unabhängigen Quellen erfahren hat. Peter Gerber, derzeit Chef von Brussels Airlines, wird Condor führen, wenn Teckentrup abtritt.

So gut wie das ganze Berufsleben bei Lufthansa

Nachdem sich zuerst keine der Airlines äußern wollte, machte am späten Nachmittag erst Lufthansa Gerbers Abgang offiziell und anschließend bestätigte Condor, dass der Manager das Amt am 1. Februar 2024 antreten wird. Der Condor-Aufsichtsrat hat bereits den entsprechenden Beschluss gefasst. «Er ist nicht nur ein äußerst erfahrener Luftfahrtmanager, sondern auch die Führungspersönlichkeit, die Condor erfolgreich weiter in die Zukunft führen wird», so Friedrich Andreae, Vorsitzender des Condor-Aufsichtsrats über Gerber.

Das erklärt auch, warum der langjährige Chef Ralf Teckentrup noch nicht sofort in den Ruhestand kann. Denn bei einem direkten Konkurrenten dürfte für Gerber zumindest für eine gewisse Zeit ein Konkurrenzverbot gelten. Gerber verbrachte so gut wie sein ganzes Berufsleben beim Lufthansa-Konzern. 1992 begann er im Personalbereich und der Rechtsabteilung. Danach übernahm er diverse Aufgaben im Konzern. Im Juni 2009 wurde der Gießener in den Vorstand von Lufthansa Cargo berufen, fünf Jahre später wurde er dort Chef. 2020 übernahm der heute 58-Jährige schließlich das Ruder bei Brussels Airlines.

Kein einfacher Job bei Brussels

«So viel Freiheit wie bei Lufthansa Cargo habe ich als Chef einer Passagierairline nicht», sagte Gerber vor einem Jahr im Interview mit aeroTELEGRAPH. Aber das sei «auch klar und richtig so, weil mehrere Fluggesellschaften sich miteinander koordinieren müssen. Und dann muss jeder halt ein bisschen Freiheit abgeben».

Einen einfachen Job hatte er tatsächlich nicht. Gerber übernahm das Ruder bei Brussels Airlines Anfang 2021 - als vierter Chef in fünf Jahren und mitten in der Pandemie. Die Mitarbeitenden angesichts dessen motiviert zu halten und dennoch die Kosten stark zu drücken, war eine Herausforderung - die er aber offenbar meisterte. Im dritten Quartal 2022 erwirtschaftete die belgische Lufthansa-Tochter das höchste Quartalsergebnis in ihrer 20-jährigen Geschichte. Gerbers Abgang kommt für Brussels Airlines daher zur Unzeit.

Stimmung auch bei Condor nicht nur gut

Die Stimmung der Belegschaft ist auch bei Condor ein Thema. In einem offenen Brief an Teckentrup beklagte sich kürzlich die Tarifkommission der Vereinigung Cockpit, dass der Chef «das notwendige Augenmaß dafür verloren» habe, «was den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch zuzumuten ist und was nicht». Der Erfolg von Condor habe bisher auf dem viel beschworenen Condor-Spirit basiert, so die Gewerkschaft der Pilotinnen und Piloten. Man habe auch einfach mal so etwas für das Unternehmen getan, etwas ohne Verpflichtung möglich gemacht. Das sei nicht mehr der Fall. Die bisher gelebte, konstruktive sozialpartnerschaftliche Handlungsweise sei «inzwischen sehr einseitig geworden».

Laut Condor hat man sich inzwischen wieder gefunden. Doch komplett sorglos sind die Mitarbeitenden von Condor gerade nicht mehr. Denn seit Eignerin Attestor Condor mit Marabu eine kleine Schwester zur Seite gestellt hat, fürchten sie eine Unterwanderung der Arbeitsbedingungen. Gerade die Auswahl von Estland als Sitz des Unternehmens gebe Anlass zur Sorge, so die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit. Das Land habe sich den letzten Jahren zu einer Art «Panama der Luftfahrt» entwickelt.

Modernisierung der Flotte steht an

Neben der Motivation der Mitarbeitenden wird Gerber bei Condor auch die Flottenerneuerung beschäftigen. Die Langstreckenflotte soll bereits im Laufe des Jahres 2024 modernisiert und alle Airbus A330 Neo da sein. Doch ab 2024 steht dann derselbe Prozess für die Kurz- und Mittelstreckenflotte an. Dann beginnen die Auslieferungen der 41 bestellten Airbus A320 Neo.

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