Ein Airbus A330 in Eurowings-Lackierung: Die Fluggesellschaft muss in den USA 225.000 Dollar Strafe zahlen.

Ein Airbus A330 in Eurowings-Lackierung: Die Fluggesellschaft muss in den USA 225.000 Dollar Strafe zahlen.

Eurowings

Strafzahlung

Eurowings-Passagiere wurden nach sechs Stunden von Polizei befreit

Im Juli 2019 mussten Eurowings-Gäste nach der Landung in den USA fast sechs Stunden im Flugzeug warten. Sie riefen den Notruf. Die Folge: Eurowings muss nun eine hohe Strafe zahlen.

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Für Eurowings läuft es aktuell gut. Die Lufthansa-Tochter plant für den Sommer ein Angebot, das fast wieder auf dem Vor-Corona-Niveau liegen wird. Die Zeichen stehen auf Wachstum. Erst kürzlich wurde eine Vertriebspartnerschaft mit der spanischen Volotea angekündigt. Nun wird sie jedoch von den Geistern der Vergangenheit eingeholt.

Bevor die Fluggesellschaft zum europäischen Anbieter von Punkt-zu-Punkt-Strecken aufgebaut wurde, hatte die Lufthansa-Tochter ab 2015 auch touristische Langstrecken im Programm. Erfolgreich war das nicht. Es kam immer wieder zu teils massiven Verspätungen. Und es fielen hohe Verluste an. Im Juni 2019 kündiget Eurowings das Aus der Langstrecke an.

Gegen Gesetz in den USA verstoßen

Nun sorgt ein Langstreckenflug aus dem Juli 2019 für ein kostspieliges Nachspiel. Das Verkehrsministerium der USA hat die deutsche Fluggesellschaft mit einer Strafe in Höhe von 225.000 Dollar belegt, wie aus einem am 8. März veröffentlichten Dokument hervorgeht. Eurowings hat  gegen ein Gesetz verstoßen, das vorschreibt, dass internationale Reisende spätestens vier Stunden nach der Landung das Flugzeug verlassen können müssen.

Was war passiert? Am 23. Juli 2019 startete Eurowings-Flug EW1182 von Düsseldorf nach Miami. Da der Flughafen in Florida damals aber aufgrund eines Sturms geschlossen werden musste, landete der Airbus A330 um 17:14 Uhr in Fort Lauderdale. Laut dem Verkehrsministerium hat die Crew nach der Landung versucht, die 268 Reisenden mit Bussen zum Terminal zu bringen. Die Zoll- und Grenzschutzbehörde der USA sieht allerdings vor, dass mit den Fluggästen auch das gesamte Gepäck entladen werden muss.

Call 911

Das konnte Eurowings nicht so schnell bewerkstelligen, weil Fort Lauderdale kein regelmäßiges Ziel der Airline war. Trotzdem hat sie versucht, das Bodenpersonal nach Miami zu holen und gleichzeitig andere Fluggesellschaften und Anbieter in Fort Lauderdale um Hilfe gebeten. Das wäre zwei Stunden nach der Landung auch möglich gewesen. Allerdings hatte Eurowings die Pläne da bereits wieder geändert und wollte abwarten, bis der Flughafen Miami wieder öffnet, um die Gäste zu ihrem eigentlichen Ziel zu bringen.

Der Flughafen Miami blieb aber weiter geschlossen und der Airbus A330 von Eurowings stand weitere dreieinhalb Stunden am Boden. Die Reisenden wurden unruhig und riefen den amerikanischen Notruf 911 an. Die Polizei reagierte und schritt ein. Nach rund fünfeinhalb Stunden Wartezeit im Flugzeug konnten die Reisenden die Maschine gegen 22:50 Uhr schließlich verlassen.

Eurowings akzeptiert die Strafe

Eurowings teilt auf Anfrage von aeroTELEGRAPH mit: «Wir sind nach wie vor der Ansicht, dass wir damals alle uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten im Kontakt mit den Behörden und Ansprechpartnern in Fort Lauderdale ausgeschöpft haben, um die Beförderung unserer Passagiere an das Ziel Miami zu ermöglichen - dies nicht nur seitens der Crew vor Ort, sondern auch in einem koordinierten Zusammenspiel mit unseren Dienstleistern und Abfertigungspartnern vor Ort.»

Eurowings bestätigt auch, dass man mit der Behörde eine Einigung erzielt habe. Laut dem Verkehrsministerium der USA ist die Fluggesellschaft nicht der Ansicht, dass in diesem Fall zivilrechtlichen Sanktionen verhängt werden sollten, akzeptiert aber die Strafe, um eine weitere Eskalation zu vermeiden.

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