Und die Verbindungen liefen gut. Aktuell fliegt Ethiopian Airlines die Strecke von Addis Abeba nach Asmara, der Hauptstadt Eritreas, bis zu zehn Mal pro Woche. Gemessen an der wöchentlichen Linienkapazität hat Ethiopian Airlines einen Marktanteil von 33 Prozent in Asmara, schreibt das Luftfahrtdatenportal CH-Aviation.
Ende zum 30. September
Wenn es nach den eritreischen Behörden geht, ist es mit den Flügen bald vorbei. Die Zivilluftfahrtbehörde (CAA) in Eritrea hat Ethiopian Airlines am 21. Juli darüber informiert, dass die Fluglinie ihre Flüge in das Nachbarland ab dem 30. September 2024 einstellen muss. Ethiopian Airlines bestätigte den Erhalt, sei jedoch nicht über den Grund informiert worden und bittet um eine Klarstellung.
Auf X wird ein Dokument der CAA verbreitet, dessen Echtheit nicht bestätigt wurde, in dem die Luftfahrtbehörde schwere Anschuldigungen gegen Ethiopian Airlines erhebt. Die Airline verfolge kontinuierliche und anhaltende böswillige Handelspraktiken, inklusive Gepäckdiebstahl, Diebstahl, Beschädigung, lange Verspätungen ohne Entschädigung, ungerechtfertigte Preiserhöhungen und andere Unregelmäßigkeiten.
Ethiopian Airlines zeigt sich geschockt
Zudem habe die CAA Ethiopian mehrfach aufgefordert, die Probleme zu lösen, allerdings ohne Erfolg. Daher hat sich die Behörde nun für diesen drastischen Schritt entschieden. Reisenden von Ethiopian Airlines rät die CAA, sich nach alternativen Verbindungen umzusehen.
Eine Sprecherin von Ethiopian Airlines sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass der Schritt schockierend und traurig für die Fluggesellschaft sei. Zudem habe die Airline erst vor 15 Tagen, am 8. Juli, einen Brief erhalten, in dem sie aufgefordert wurde, ihre wöchentliche Flugfrequenz von 10 auf 15 Flüge zu erhöhen. Die Fluglinie versprach, die Probleme umgehend zu lösen und bat ihre Kundinnen und Kunden um Verständnis und Geduld.
Eritrean Airlines fliegt nicht mehr
Eritrean Airlines, die staatliche Fluggesellschaft des Landes, bietet sich nicht als Alternative an. Die Airline ist seit der Corona-Pandemie am Boden. Hintergrund für den aktuellen Konflikt könnten auch die zunehmenden Spannungen zwischen beiden Ländern sein.