Superjet 100 von Rossiya: Die Airline kämpt mit Personalproblemen.

Ersatz durch NeulingeErfahrene Pilotinnen und Piloten verlassen Rossiya in Scharen

Die Aeroflot-Tochter verliert massenhaft erfahrenes Cockpitpersonal. Schuld am Exodus bei Rossiya sind fragwürdige Anweisungen des Managements und schlechte Arbeitsbedingungen. Ersetzt wird es durch junge Pilotinnen und Piloten.

Top-Jobs

Oscar Echo logo

Continuing Airworthiness Specialist or Continuing Airworthiness Trainee

Oscar Echo Business Jet GmbH
Eisenstadt
Feste Anstellung
Business Aviation
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
Thüringen

Sachbearbeiter/in „Luftverkehr“ (m/w/d)

Top jobs
Erfurt
Deutschland
Ministerium
Ministerium für Digitales und Infrastruktur (TMDI)
Feste Anstellung
Vollzeit
Firmenlogo Weeze Airport

Manager EASA Compliance (m/w/x)

Vollzeit
Flughafen Niederrhein GmbH
Feste Anstellung
Top jobs
Weeze
Deutschland

Die Luftfahrt ist aktuell nicht gerade Russlands Vorzeigeindustrie. Fluglinien leiden nicht nur unter fehlenden Flugzeugen und Ersatzteilen aufgrund der westlichen Sanktionen, sondern auch unter einer zunehmenden Unzufriedenheit ihres Personals. Im Fokus stehen dabei immer wieder Aeroflot und ihre Tochter-Airline Rossiya. So kommt es vor, dass sich Kabinenbesatzungen zu tausenden krankmelden oder Cockpitpersonal über unzureichende Gehälter klagt.

Bei Rossiya ist es derzeit besonders schlimm. Laut einem Bericht des russischen Telegram-Kanals Aviatorshina verliert sie massiv erfahrene Pilotinnen und Piloten. Die Kündigungen haben gemäß dem Bericht drei Hauptgründe: zu niedrige Gehälter, zu hoher Druck seitens des Managements sowie die unpopuläre Praxis, vermehrt den Autopiloten für Landungen einzusetzen, um statistisch bessere Ergebnisse zu erzielen.

«Bildungseinrichtung mit Passagierflügen»

Die Tochtergesellschaft von Aeroflot versucht, das fehlende Cockpitpersonal durch ungewöhnliche Maßnahmen auszugleichen. Rossiya ersetzt erfahrene Pilotinnen und Piloten durch frisch ausgebildetes und verbietet diesen dann das manuelle Fliegen, heißt es. Von Cockpitpersonal, das die Airline verlässt, heißt es spöttisch, dass Rossiya zu einer «Bildungseinrichtung mit Passagierflügen» werde. Gleichzeitig werden Kopilotinnen und -piloten schnell zu Kapitänen befördert.

Das Cockpitpersonal wirft dem Management vor, die Situation durch seine Maßnahmen zu verschlimmern, anstatt die Abwanderung durch Gehaltserhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen zu stoppen. Besonders umstritten ist die seit 2024 geltende Anweisung, dass der verantwortliche Flugzeugführer (Pilot in Command) mindestens die Hälfte der Landungen im automatischen Modus durchführen muss - andernfalls drohen Sanktionen.

Rossiya will nichts ändern

Gleichzeitig soll das Management den Druck auf die Pilotinnen und Piloten weiter erhöhen, indem es Abwanderungswilligen mitteilt, dass diese einfach ersetzt werden können. Zudem hat es Gehaltserhöhungen für dieses Jahr ausgeschlossen und will auch von der umstrittenen Technik, den Autopiloten vermehrt fliegen zu lassen, nicht abrücken.

Mehr zum Thema

ticker rosaviatsiya

Bei Rosaviatsiya könnte künftig ein Manager jene Programme beaufsichtigen, die er zuvor bei Yakovlev mitentwickelt hat

ticker-russland

Statt PD-35? Russland entwickelt Triebwerk PD-26

volga dnepr antonov an124 zuerich 2008

Russland vor Verstaatlichung von Volga-Dnepr - und Zerschlagung

Flughafen Tallinn: Flüge nach Russland starten hier gewöhnlich keine mehr.

Airbus A321 fliegt nach unfreiwilligem Zwischenstopp von der EU nach Russland

Video

mond flugzeug
In den vergangen Tagen war der sogenannte Supermond zu beobachten. Einem Astrofotografen aus den USA flogen bei seinen Aufnahmen zwei Verkehrsflugzeuge vor die Linse - mit beeindruckendem Ergebnis.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
airbus a350 swiss zuerich wassersalut
Die Lufthansa-Group-Tochter hat ihren ersten Airbus A350-900 in die Schweiz geholt. Lesen Sie hier unseren Liveticker zur Auslieferung der HB-IFA vom Airbus-Werk in Toulouse zu Swiss nach Zürich.
Timo Nowack
Timo Nowack
Boeing 777-9: Das Flugzeug wird wohl sechs Jahre verspätet sein.
Das neue Langstreckenmodell bleibt ein Sorgenkind: Statt 2026 wird die 777X wohl frühestens 2027 in den Liniendienst starten - bei Erstbetreiberin Lufthansa. Das bedeutet für Boeing hohe Zusatzkosten.
Laura Frommberg
Laura Frommberg