Wer am Dienstag (1. April) mit Flug WK214 von Edelweiss von Zürich nach Teneriffa in den Urlaub fliegen wollte, stutzte wohl bei der Ankunft an Gate B38 am Flughafen Zürich. Es gab für alle Reisenden Kaffee, Orangensaft und Gipfeli - eine Art Schweizer Croissant. Und vor allem stand da eine riesige Torte herum, welche die Buchstaben A350 bildete. Außerdem liefen hier für einen Ferienflug außergewöhnlich viele Männer im Anzug herum.
Eine halbe Stunde vor dem Einsteigen erfuhren dann alle, was hier los war. Edelweiss-Chef Bernd Bauer begrüßte die Gäste. «Wir haben lange auf diesen Moment hingearbeitet», so der Manager der Lufthansa-Tochter, der auch die Geschicke von Discover verantwortet. Denn es handelte sich um den ersten Edelweiss-Passagierflug mit dem Airbus A350. Nach einer kurzen Rede schnitt Bauer schließlich die Torte an - auch von der durften alle Reisenden des Fluges kosten.
Auch in der Spotterwelt ein Ereignis
Für den Anlass waren auch Vertreterinnen und Vertreter des Flughafens und die gesamte Edelweiss-Geschäftsleitung am Gate. Operativchef David Birrer und Verkaufschef Patrick Heymann flogen schließlich auch mit nach Teneriffa. Obwohl sonst kleinere Flugzeuge auf der Strecke unterwegs sind, war der A350 fast voll.
Edelweiss-Chef Bernd Bauer schneidet die Torte an. (Foto: Julie Knappe/aeroTELEGRAPH) Julie Knappe/aeroTELEGRAPH
Denn auch in der Fanwelt ist so ein Erstflug ein Ereignis. Viele Spotterinnen und Spotter sowie Youtuber hatten schon lange ein Auge auf den Flug und waren dabei. Einige von ihnen waren auch aus Deutschland, Großbritannien oder Schweden angereist, um dabei zu sein, wenn das Flugzeug mit der Registrierung HB-IHF erstmals abhebt.
Präsente für die Reisenden des Erstfluges
Dafür erhielten sie denn auch spezielle Andenken. Auf jedem Platz wartete beim Einsteigen ein Anhänger mit der Sitznummer und der Aufschrift «remove before first flight» - für Fans ein echtes Sammlerstück. Und auch am Flughafen freuten sich die Mitarbeitenden über das Ereignis. Beim Rollen zum Start sah man, dass viele am Boden winkten oder die Handykamera gezückt hatten, um den Moment festzuhalten.
Gebührender Abschied in Zürich. (Bild: aeroTELEGRAPH) aeroTELEGRAPH
Der Start erfolgte zwar pünktlich um etwa halb 12 - doch, anders als geplant, nicht in Richtung Süden, sondern von der Piste 10 in Richtung Osten. Aufgrund der aktuellen Kapazitäts-Einschränkungen der Schweizer Flugsicherung hätte der Airbus A350 sonst noch 45 Minuten auf einen Slot warten müssen. So verpasste Edelweiss zwar die Möglichkeit, ein Video des Starts von der Zuschauerterrasse aus zu drehen - man brachte die Reisenden aber noch vor der geplanten Ankunftszeit ans Ziel.
Auch die Crew des A350 war aufgeregt
Die Aufregung der Crew war zu spüren - auch für sie war das eine Premiere. Im Moment, als das Boarding begann, sei ein großer Teil der Anspannung von ihr abgefallen, verblieben sei die positive Aufregung, dass es jetzt wirklich losgehe, berichtet eine Flugbegleiterin. Der Service auf dem rund vierstündigen Flug wurde dennoch zur Herausforderung. Denn in der Kabine wuselten mehr Leute herum als sonst. Mitarbeitende von Edelweiss überwachten den Flieger im Betrieb, Spotterinnen und Spotter wollten jede Ecke des Airbus A350 kennenlernen.
Andenken für alle Reisenden (Bild: Daniel Kessler/DKE Fotografie) aeroTELEGRAPH
Anders als auf normalen Flügen erhielten zur Feier des Tages auch Reisende in der Economy Class ein Glas Champagner serviert. Sonst glich der Service dem, den Edelweiss auch sonst auf Mittelstrecken wie nach Teneriffa anbietet: Eine Mahlzeit in der Economy Class, Softdrinks und nicht alkoholische Getränke gratis.
«Wir verbrauchen wirklich 25 Prozent weniger Treibstoff»
Auch im Cockpit freute man sich über den besonderen Anlass. «Ich habe es gerade nachgeschaut: Wir verbrauchen wirklich 25 Prozent weniger Treibstoff als auf dem Airbus A340», so der Kapitän eine kurze Weile nach dem Start in seiner Ansage.
Nach der überpünktlichen Landung in Tenerife Sur ging es für die Crew nach rund zwei Stunden wieder zurück nach Zürich. Operativchef Birrer flog ebenfalls wieder mit zurück - aber nicht, ohne noch einen zweiten Kuchen anzuschneiden.
Torte auch in Teneriffa: Hier schnitt Operativchef David Birrer den Kuchen an. (Bild: Daniel Kessler/DKE Fotografie) aeroTELEGRAPH
Auch in Teneriffa freute man sich über den besonderen Besuch und servierte bei den Gepäckbändern eine Edelweiss-Torte. Auch auf dem Rückflug gab es für die Gäste Champagner - der war denn auch noch vor der Landung ausgetrunken. In Zürich landete der Airbus A350 ebenfalls überpünktlich.
Ab Mai auch auf der Langstrecke
Noch bis Oktober können Edelweiss-Gäste auch auf Kurz- und Mittelstrecken mit dem modernen Langstreckenflieger unterwegs sein. Unter anderem Ibiza und Edinburgh stehen auf dem Programm. Das erste Mal auf die Langstrecke geht es für die HB-IHF am 15. Mai. Dann fliegt der Airbus A350 nach Las Vegas.
Ein Blick in die Kabine des Airbus A350 von Edelweiss
Die HB-IHF ist bereit für ihren Einsatz.
Gäste der Economy Class erwartet eine typische ...
Edelweiss hat die Kabine von Latam übernommen ...
... und sie auf ihren Standard angepasst.
In der Economy ging es vor allem um die Sitzbezüge und Wandverkleidungen.
Die große hintere Bordküche bietet der Crew mehr Platz.
Auch die Business Class wurde übernommen und leicht angepasst. Sie bietet eine ...
... 2-2-2-Konfiguration. Man habe viele Pärchen als Gäste, daher sei das weniger ein Problem. Ab Ende 2026 wird jedoch auch diese Klasse ausgetauscht.
Die Crews freuen sich auf den neuen Flieger.
Es sieht auch von unten toll aus.
Und die Alpenblume ist auch auf dem Winglet zu sehen.
Blick auf die HB-IHF von vorne.
Edelweiss hat den ersten A350 der Schweiz.
Blick auf eines der Triebwerke von hinten ...
Der neue Hinweis auf die Gruppe.
Der A350 trägt auch eine neue Lackierung.
Am 1. April fliegt er zum ersten Mal regulär Gäste.