Es ist selten, dass Fluggesellschaften und Flughäfen eine gemeinsame Position vertreten – doch bei den überhöhten Standortkosten in Deutschland sind sich alle einig. Mit dem Amtsantritt der schwarz-roten Bundesregierung keimte kurzzeitig Hoffnung auf: Im Koalitionsvertrag von Union und SPD wurde eine Senkung der Luftverkehrsteuer festgehalten.
Lufthansa nennt sieben deutsche Flughäfen
Ritter erhöht den Druck auf die Regierung und droht offen damit, Flugzeuge von deutschen Flughäfen abzuziehen, sollten Verbindungen unrentabel werden. Der Manager spricht davon, Strecken zu reduzieren und die Flugzeuge woanders einzusetzen.
Und er wird konkret: «Die Liste der Flughäfen, die wir aus betriebswirtschaftlicher Sicht in den Blick nehmen müssen, ist lang: Bremen, Dresden, Köln/Bonn, Leipzig/Halle, Münster/Osnabrück, Nürnberg, Stuttgart – um nur einige zu nennen».
Lufthansa im Stil der Billigflieger
Lufthansa droht nun mit ähnlichen Maßnahmen wie ihre Billigflieger-Konkurrenten Ryanair und Easyjet. Beide haben ihr Engagement in Deutschland bereits deutlich reduziert und Flugzeuge an günstigere europäische Standorte verlagert.
Allerdings verfolgt Lufthansa ein anderes Geschäftsmodell: Als Netzwerkanbieter ist sie auf Zubringerflüge zu ihren Drehkreuzen in Frankfurt und München angewiesen.
Zubringerflüge bereits halbiert
«Die Kosten für die hoheitlichen Aufgaben von Flugsicherung und Luftsicherheit müssen sinken, indem sich der Staat hier stärker engagiert. Zudem sollte die Luftverkehrsteuer reduziert werden», forderte er.
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