Alan Joyce: Die Ire prägte Qantas über 15 Jahre.

QantasDer tiefe Fall des Alan Joyce

15 Jahre lang stand der Ire an der Spitze von Qantas. Jetzt ist Alan Joyce verfrüht abgetreten. Er hat als Chef der australischen Gruppe viel geleistet, immer wieder aber auch Geschirr zerschlagen.

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Vor fünf Monaten kündigte Qantas einen Wechsel an der Spitze an. Im November werde Vanessa Hudson den Vorstandsvorsitz übernehmen. Aufsichtsratspräsident Richard Goyder lobte den abtretenden Alan Joyce damals in den höchsten Tönen. «Dieser Übergang findet zu einer Zeit statt, in der die Qantas-Gruppe extrem gut aufgestellt ist. Wir haben eine klare Strategie, eine starke Bilanz und eine Rekordrentabilität.»

Damit nicht genug. Ein Großteil des Verdienstes für die glänzende Zukunft gebühre Joyce, fuhr Goyder fort. «Er hat sich als Chef mehr als genug Herausforderungen gestellt und sie außergewöhnlich gut gemeistert». Jetzt ist der Manager weg - zwei Monate früher als geplant, fast schon über Nacht und wohl nicht ganz freiwillig. Und die Stimmung hat gedreht.

«Emergency Exit»

Qantas kämpft mit einem ramponierten Image. Und Joyce scheint zumindest für die Öffentlichkeit alles zu verkörpern, was bei der Fluggesellschaft in den vergangenen Monaten schief lief. In den Medien wurde sein abrupter Abgang deshalb auch schon als «Emergency Exit» betitelt.

Dabei war Joyce bei Qantas einst das Wunderkind. Vor 23 Jahren trat der gebürtige Ire nach Jobs bei Aer Lingus und Ansett als Netzwerkchef bei der australischen Fluggesellschaft an, drei Jahre später war er Chef der Billigtochter Jetstar und nochmals fünf Jahre später übernahm er den Posten des Chefs der Gruppe.

Alles für die Aktionäre?

Als der Sohn einer Putzfrau und eines Fabrikarbeiters aus einem Vorort von Dublin 2008 sein Amt antrat, fand er eine Fluggesellschaft mit einer viel zu hohen Kostenbasis vor. Das machte sie anfällig auf die neue Billigkonkurrentin Virgin Australia. Das änderte Joyce und machte Qantas zu einem finanziell gesunden Unternehmen. Auch durch die Pandemie steuerte er den Konzern bestens.

Doch Joyce schuf sich mit seinem Fokus auf die Kosten auch den Ruf eines Managers, dem die Angestellten und die Kundschaft egal sind und der nur auf das Wohl der Aktionärinnen und Aktionäre schaut. Das zeigte sich ein erstes Mal drei Jahre nach Amtsantritt. Bei Qantas war ein Streit um die Löhne und Arbeitsbedingungen ausgebrochen. Der Chef reagierte auf eine Streikdrohung, indem er ankündigte, die gesamte Flotte zu grounden. Die Regierung musste einschreiten und verbot den Streik und den Flugstopp.

Hohe Abgangsentschädigung

Dass Joyce wenig später einen Bonus von 2 Millionen australischen Dollar bekam, besserte die Stimmung nicht. Während der Pandemie verweigerte Qantas kranken Mitarbeitenden die Zahlung von Krankengeld und argumentierte, während einer Freistellung habe man kein Anrecht darauf. Der Streit liegt nun vor dem höchsten australischen Gericht.

Zuletzt schrieb Qantas Negativschlagzeilen, weil die Airline Tickets für Flüge verkaufte, die sie bereits annulliert hatte. Dafür wurde sie von der nationalen Verbraucherschutzbehörde sogar angeklagt. Dass kurz danach bekannt wurde, dass Chef Joyce eine Abgangsentschädigung von bis zu 24 Millionen australischen Dollar (14 Millionen Euro) erhält, machte das Ganze nur noch schlimmer.

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