Belair-Flieger: Wird doch noch alles gut?
Schweizer Tochter von Air Berlin

Das erstaunliche Comeback von Belair

Vor einem Jahr verordnete Air Berlin ihrer Schweizer Tochter ein hartes Sparprogramm. Statt zu streiken, verzichteten die Mitarbeitenden auf Lohn. Heute ist Belair fitter denn je.

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Im Raum stand eine Drohung: 8 Millionen Euro sparen oder Job verlieren. Das war die Ansage, die das Management von Air Berlin vor einem Jahr an die Adresse der Führung und der Mitarbeitenden der Schweizer Tochter Belair machte. Die helvetische Airline flog schon länger Verluste ein und da es damals sehr schlecht um die Mutter stand, war ein radikales Kostensenkungsprogramm nicht mehr zu verhindern. «Die Kosten von Belair sind zu hoch. Weitermachen ist keine Option», resümierte damals das Belair-Management.

Die Unruhe bei Belair war entsprechend groß. Kein Wunder, dass Berlin Zürich doch ganz offen damit gedroht hatte, das ganz Flugprogramm an einen andere Konzerntochter auszulagern. Bis Ende 2015 blieb dem Schweizer Ableger Zeit, das forsche Sparziel zu erreichen. Nun ist man schon deutlich früher soweit. «Wir haben unsere Sanierung Ende Oktober 2015 abgeschlossen. Die geplanten Einsparungen wurden vollständig realisiert», sagt eine Sprecherin von Air Berlin zu aeroTELEGRAPH. Belair sei wieder profitabel.

Neuer Kollektivvertrag bei Belair

Das erstaunliche Comeback von Belair war nur durch deutliche Lohnkürzungen bei allen Mitarbeitenden möglich. Der Vorstand kürzte sich den Lohn gleich um 20 Prozent. Kaderleute und Piloten müssen neu mit 15 Prozent weniger Lohn auskommen, das Kabinen- und Bodenpersonal mit 10 Prozent weniger. Zudem wurden Vorsorgeleistungen gekürzt und das Freiflug-Reglement angepasst. In einigen Fällen betrug das Minus gar bis zu 30 Prozent. «Der Personalaufwand wurde signifikant reduziert», so die Sprecherin.

In einem Punkt kam das Management den Mitarbeitenden aber entgegen. Es schloss mit der Gewerkschaft Belpers einen Kollektivvertrag. Er regelt die Mitwirkung der Angestellten und die Rahmenbedingungen für die Anstellungsbedingungen der Piloten. Das war für die Vertreter der Piloten Bedingung, um nicht zu streiken.

Löhne wie in Deutschland

Wie hart die Einschnitte waren, zeigt der Vergleich mit der Konzernmutter Air Berlin. «Basierend auf dem Wechselkurs von Mitte 2014 hätten die Schweizer Pilotenlöhne leicht unter denjenigen in Deutschland gelegen, mit dem heutigen, tieferen Wechselkurs liegen wir in etwa gleichauf – allerdings mit mehr Flexibilität und höherer Produktivität», so die Sprecherin. Wegen der deutlich höheren Lebenshaltungskosten in der Schweiz sei dagegen der Lohn der Belair-Flugbegleiter auch nach der Kürzung höher als in Deutschland.

Die tieferen Kosten erlaubten es Belair offensichtlich auch, auf dem Markt erfolgreicher – sprich billiger – zu agieren. «Für 2016 konnte Belair neue Kunden gewinnen und bestehende Kundenverbindungen intensivieren. Unsere 8 Flugzeuge werden im Sommerflugplan 2016 voll ausgelastet sein», so die Air-Berlin-Sprecherin. Sogar ein Ausbau wird nicht ausgeschlossen. «Wir sind jederzeit bereit, auf nachhaltige Marktentwicklungen in der Schweiz zu reagieren.»

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