Aeroflot-Stewardess vor einem Jet: Sind Flüge ausgefallen, weil Kabinenpersonal fehlt?

Erst Technik, nun PersonalAeroflot-Personal meldete sich zu Tausenden krank

Die russische Nationalairline hat zahlreiche Verspätungen angehäuft. Aeroflot mangelt es offenbar an Kabinenpersonal. Das wollen die Behörden jetzt überprüfen.

Top-Jobs

Sparfell Logo

VIP Flight Attendant

SPARFELL Luftfahrt GmbH
Österreich
Flughafen Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
Thüringen

Sachbearbeiter/in „Luftverkehr“ (m/w/d)

Top jobs
Erfurt
Deutschland
Ministerium
Ministerium für Digitales und Infrastruktur (TMDI)
Feste Anstellung
Vollzeit
Firmenlogo Weeze Airport

Manager EASA Compliance (m/w/x)

Vollzeit
Flughafen Niederrhein GmbH
Feste Anstellung
Top jobs
Weeze
Deutschland

Besonders gut steht es um die russische Luftfahrt im Zuge der westlichen Sanktionen nicht. Das größte Problem ist der Mangel an Ersatzteilen, auch wenn über Umwege und rechtliche Grauzonen weiter westliche Technik nach Russland gelangt. Neue Flugzeuge wurden ausgeschlachtet und andere müssen am Boden bleiben.

Aeroflot hat am vergangenen Wochenende (29./30. Juni) mit massiven Verspätungen zu kämpfen gehabt. Laut Flightaware hatte die Fluggesellschaft am Samstag am Flughafen Moskau Scheremetjewo mehr als 130 Verspätungen und am Sonntag fast 200. Zudem musste die Fluglinie an beiden Tagen rund 20 Flüge streichen.

Weniger Kabinencrews als vorgeschrieben

Schuld waren aber nicht fehlende Ersatzteile, sondern ein Mangel an Personal, berichtet das Portal Aviatorshina. Konkret soll sich das Kabinenpersonal massenhaft krankgemeldet haben. Einige Quellen sprechen von 1500 Angestellten, die am Wochenende krank waren. Die Situation soll so schlimm gewesen sein, dass die Passagiere auf ihren Sitzen saßen, aber mangels Kabinencrews nicht abheben konnten.

Aeroflot soll Stewardessen und Stewarts von ankommenden Flügen direkt neuen Flügen zugewiesen haben - ohne Einweisung. Teilweise sollen die Flugzeuge auch mit weniger Kabinenpersonal als vorgeschrieben gestartet sein. Flüge mit dem Airbus A321 und der Boeing 737 sollen mit vier statt der  vorgeschriebenen fünf Kabinencrews durchgeführt worden sein.

Staatsanwaltschaft prüft sogar Überstundenvergütung

Grund für die massenhaften Krankmeldungen, sind die aktuellen Arbeitsbedingungen bei Aeroflot. Die Flugpläne sehen vor, dass die Crews 110 satt 90 Stunden pro Monat in der Luft sind. In ihrer Freizeit absolvieren sie technische Schulungen, die nicht auf die Arbeitszeit angerechnet werden.

Das hat nun offenbar auch die russischen Behörden auf den Plan gerufen. Laut Aviatorshina hat die zuständige Staatsanwaltschaft für Luft- und Wasserverkehr eine Überprüfung der Fluglinie angeordnet. Demnach will sich die Behörde eine Liste aller Flüge der letzten drei Tage geben lassen, die den Grund für die Verspätungen sowie die konkrete Anzahl der Crews auf den Flügen enthält.

Aeroflot widerspricht

Damit ist es noch nicht getan. Aeroflot muss auch Dokumente vorlegen, die die Anzahl der Flugbegleitenden pro Flug regeln, den Arbeitsplan der Person für den letzten Monat, Stundenzettel für Juni, Urlaubspläne und Bestellungen - sowie die Überstundenvergütung des Kabinenpersonals für die Jahre 2023 und 2024.

Die Fluglinie soll unterdessen mitgeteilt haben, dass sie über genügend Kabinen- und Cockpitpersonal verfüge, um ihren Flugplan abzufliegen. Aeroflot räumt lediglich ein, dass an stark nachgefragten Flügen an den Sommerwochenenden Flüge zusammengefasst würden und dann Großraumflugzeuge zum Einsatz kämen.

Mehr zum Thema

Flugbegleiterin von S7: Bald einem neuen Bewertungssystem ausgesetzt.

Wenn das Foto des Kabinenpersonals über den Bonus entscheidet

Airbus A350 von Aeroflot vor der Auslieferung: Da war noch alles in Ordnung.

Aeroflots Kabinencrews dürfen Mängel nicht mehr dokumentieren

Eine Aeroflot-Maschine im Hangar: Die Fluggesellschaft hat 2022 mehr Flüge durchgeführt als im Vorjahr.

Aeroflot hat Ausgaben für Wartung massiv gekürzt

ticker rosaviatsiya

Bei Rosaviatsiya könnte künftig ein Manager jene Programme beaufsichtigen, die er zuvor bei Yakovlev mitentwickelt hat

Video

Boeing 777F von Aerologic: In Los Angeles kam es zu einer Runway Incursion.
Am Flughafen Los Angeles kam es zu einer brenzligen Szene: Eine Boeing 777 F von Aerologic rollte ohne Genehmigung auf die Startbahn, während ein Airbus A321 von American Airlines bereits beschleunigte. Nur eine Vollbremsung verhinderte die Katastrophe.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Konzept: Die neue Piste in London Heathrow soll über die Straße führen.
Für die dritte Startbahn in Heathrow muss die vielbefahrene Autobahn M25 verlegt werden. Der Flughafen hat nun ein Konzept vorgestellt, das Bau und Verkehr parallel möglich machen soll und nimmt sich dabei ein Beispiel an Deutschland.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Kuriose Szene am Flughafen Zürich: Gepäckmitarbeiter müssen Pakete einsammeln.
Es kommt immer wieder vor, dass das Cockpitpersonal kurios-kreative Ansagen macht. Das jüngste Beispiel kommt aus Zürich. Ein Flugzeug konnte nicht weiterrollen, weil zuerst verlorene Gepäckstücke eingesammelt werden mussten.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies