Aeroflot-Cockpit: Fehlt bald das Personal?

Aeroflot-Cockpit: Fehlt bald das Personal?

Tis Meyer/planepics.org

Piloten, Techniker, IT-Experten

Aeroflot droht Hälfte des männlichen Personals an die Armee zu verlieren

Die Teilmobilmachung hat dramatische Folgen für die Airlines in Russland. Angestellte von Aeroflot, S7, Utair und Co. erhalten zu Hunderten Aufgebote zum Wehrdienst.

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Die von Präsident Vladimir Putin vergangene Woche ausgerufene Teilmobilmachung hat in Russland eine gigantische Ausreisewelle in Gang gesetzt. An den Grenzübergängen zu Georgien und Finnland stauen sich die Autos kilometerlang, weil junge russische Männer der Einberufung in die Armee entgehen wollen.

Auch die Preise für Flugtickets sind in astronomische Höhen gestiegen und doch sind die Flugzeuge Richtung Georgien, Türkei oder Dubai voll. Denn der Krieg gegen die Ukraine betrifft nun auch junge Männer in den urbanen Zentren. Und das ist nicht nur für die selbst ein Problem, sondern auch für ihre Arbeitgeber, darunter die russischen Fluggesellschaften.

Nicht nur Flugbegleiter und Piloten

Wie die Zeitung Kommersant berichtet, haben schon 24 Stunden nach der Ankündigung von Putin Angestellte von mindestens fünf Airlines Aufgebote zum Wehrdienst erhalten. Gemäß Insidern sollen bei der Aeroflot-Gruppe 50 bis 80 Prozent der Mitarbeiter von der Teilmobilmachung betroffen sein.

Besonders betroffen sind Piloten. Denn sie sind sehr oft Reserveoffiziere, die an militärischen Flugschulen ausgebildet wurden oder haben zumindest ihren Wehrdienst absolviert. Aber auch Flugbegleiter, Techniker, Kaufmänner und IT-Fachleute werden zum Wehrdienst in die Armee eingezogen.

Einberufung von IT-Fachleuten besonders heikel

Die Fluggesellschaften befürchten wegen der Teilmobilmachung einen gigantischen Abfluss von Mitarbeitern an die Armee und damit von Know-how. Ohne die Fachkräfte könne man den Flugbetrieb möglicherweise nicht mehr aufrechterhalten, heißt es im Bericht. Insbesondere Informatiker sind für die Fluggesellschaften bereits jetzt ein Problem.

Nach Beginn des Krieges sind viele von ihnen zu ihren Arbeitgebern in den Westen geflüchtet. Zugleich müssen Aeroflot, S7, Utair, Ural Airlines, Red Wings und Co. derzeit gigantische Projekte umsetzen, unter anderen die Umstellung auf inländische Reservierungssysteme. Schon das Ausscheiden auch nur einiger weniger Personen könne die Arbeit ernsthaft behindern oder sogar lähmen, so eine Quelle zum Kommersant.

Branche wünscht sich Ausnahme

Die Fluggesellschaften versuchen deshalb, Listen mit Ausnahmen an den Staat zu senden. So wollen sie verhindern, Personal an die Armee abgeben zu müssen. Doch noch ist nicht wirklich klar, an wen sie den Antrag auf Befreiung von der Wehrpflicht stellen sollen, an das Verteidigungsministerium, das Verkehrsministerium oder an die lokalen Behörden.

Doch es gibt Bestrebungen der Branche, gemeinsam zu handeln. So sollen das Verkehrsministerium und das Verteidigungsministerium gebeten werden, die Zivilluftfahrt in die Liste der Branchen aufzunehmen, für welche die Teilmobilisierung nicht gilt. Derzeit gibt es nur eine Ausnahme für die Rüstungsindustrie.

Auch Flughäfen betroffen

Neben den Fluggesellschaften sind auch die Flughäfen in Russland betroffen. Auch bei ihnen wurden Hunderte von Mitarbeitern Aufgebote zum Wehrdienst bekommen.

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