Airbus A380 am Himmel: Derzeit ein seltener Anblick.

Prognose der IataAirlines brauchen bis zu 200 Milliarden an Staatshilfe

Verluste von 113 Milliarden Dollar hatte die Iata bisher prognostiziert. Inzwischen geht der Weltluftfahrtverband von deutlich höheren Zahlen aus.

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Durch die Coronavirus-Pandemie schlittert die Luftfahrtbranche in die größte Krise ihrer Geschichte. Auch der Weltluftfahrtverband Iata muss seine Prognosen immer wieder nach unten korrigieren. Bislang ging er noch von einem schlimmsten Fall aus, in dem die Branche 113 Milliarden Dollar verliert. Diese Zahl sei längst überholt, sagte Chefökonom Brian Pearce am Dienstag (17. März) bei einer Telefonkonferenz mit Journalisten.

«113 Milliarden ist zweifellos zu wenig», so Pearce. Eine neue Schätzung habe man noch nicht, aber sie dürfte deutlich höher ausfallen. Man sei bisher davon ausgegangen, dass die Nachfrage sich analog zu der in China entwickeln werde. Doch mit Grenzschließungen und kompletten Groundings habe man nicht gerechnet. «In China beginnt nun langsam die Erholung, doch im Rest der Welt verschlechtert sich die Situation rasant», so Pearce. Seit der De-facto-Schließung des Transatlantikmarktes, ein Markt von jährlich rund 20 Milliarden Dollar, habe sich alles verschärft.

Kaum noch Liquidität

Das könnte für eine ganze Reihe Fluglinien gefährlich werden. Die positive Entwicklung der Branche in den letzten Jahren sei hauptsächlich von 30 Airlines getragen worden. Die große Mehrheit kämpfe noch immer mit Verlusten, verfüge über wenig Liquidität und könne ihre Kosten so gerade stemmen. Das könnte einige Anbieter das Genick kosten.

Anfang des Jahres, so Pearce, hätten Zahlen der Iata gezeigt, dass 75 Prozent der Fluggesellschaften nur über Liquidität für die kommenden drei Monate verfügten. So etwas wird in einem Szenario ohne Flüge existenzbedrohend. Iata-Generaldirektor Alexandre de Juniac rief daher noch einmal die Regierungen auf, den Airlines zu helfen.

«Kein genereller Zahlungsausfall»

Es gehe nicht um klassische Rettung durch den Staat. Sondern darum, die vorübergehend fehlende Liquidität zu sichern. «Es ist kein genereller Zahlungsausfall, sondern ein kurzfristiger Mangel an Flüssigem», so de Juniac. Insofern unterscheide sich die aktuelle Situation der Luftfahrtunternehmen auch von der der Banken in der Finanzkrise 2008.

Der Bedarf an Staatshilfen dürfte dennoch ziemlich hoch sein. 150 bis 200 Milliarden Dollar an Unterstützung dürften Airlines laut dem Iata-Generaldirektor durch die Coronakrise brauchen.

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