Der Airline-Dachverband warnt vor einer deutlichen Abschwächung des Wachstums bei nachhaltigem Flugkraftstoff (Sustainable Aviation Fuel, kurz SAF). Für 2025 rechnet die Branche nur noch mit 1,9 Millionen Tonnen SAF – halb so viel wie erwartet und lediglich 0,6 Prozent des globalen Kerosinverbrauchs. 2026 soll die Produktion auf 2,4 Millionen Tonnen steigen. Ursache der sei fehlende politische Unterstützung, während SAF weiterhin bis zu fünf Mal teurer ist als fossiler Treibstoff, so die Iata. Für 2025 entstehen der Branche demnach Mehrkosten von 3,6 Milliarden US-Dollar.
Vorgaben aus der EU und Großbritannien würden die Lage verschärfen, schreibt die Iata: Re Fuel EU habe durch knappe Kapazitäten und oligopolistische Lieferketten extreme Preisaufschläge ausgelöst, ohne Versorgungssicherheit zu bieten. Auch in Großbritannien trieben demnach Mandate die Preise nach oben.
Insgesamt zahlen Airlines 2025 laut dem Verband rund 2,9 Milliarden Dollar Aufpreis für das begrenzte SAF-Angebot. Viele Fluggesellschaften müssten ihre 10-Prozent-SAF-Ziele für 2030 neu bewerten.
Mit Blick auf kommende E-SAF-Quoten warnt die Iata vor einer Wiederholung der Fehler: Die Kosten seien bis zu zwölf Mal höher als bei fossilem Kerosin, während ohne echte Investitionsanreize Versorgungslücken und milliardenschwere Compliance-Kosten drohten. Die Politik müsse Kurskorrekturen vornehmen, um Produktion und Skalierung überhaupt zu ermöglichen, so die Forderung.