Boeing 777X von Lufthansa über dem Sequestrierungs-Werk DAC 1 im Südwesten der USA: Eine Lösung im Klimaproblem.
Direct Air Capture

Airbus, Lufthansa und andere Airlines wollen CO2 aus der Luft filtern

CO2 aus der Luft filtern und in den Boden pumpen. Auf die neue Technologie setzen Airbus, Lufthansa und sechs weitere Airline-Gruppen. Direct Air Capture ist allerdings nicht unumstritten.

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In der Einöde zwischen West-Texas und dem Südosten von New Mexico entsteht ein Wunderwerk. Ingenieure bauen dort die größte Direct-Air-Capture-Anlage der Welt. DAC 1 nennt sie sich und wird von der amerikanischen 1 Point Five mit Technologie der kanadischen Carbon Engineering betrieben.

Schon ab 2024 soll das Werk laufen und massenweise Co2 aus der Luft filtern. Das wird danach in eine Gesteinsschicht im Untergrund des Perm-Beckens gepumpt, wo es für immer bleibt. Eine Million Tonnen des Klimagases soll nach dem vollen Ausbau der Anlage aus der Luft geholt und vernichtet werden.

Eine Zwischenlösung

Direct Air Capture gilt als vielversprechende Lösung im Kampf gegen das Klimaproblem. Denn zwar wird vielerorts an Technologien gearbeitet, um den Ausstoß von CO2 zu reduzieren oder gar auf null zu bringen. Doch bis sie wirklich in großem Umfang bereit sind, dauert es. Bis dahin kann das Ausfiltern eine gute Lösung sein, um die Konzentration des Klimagases in der Atmosphäre zu verringern.

So funktioniert Direct Air Capture. Grafik: Arbus

Darauf setzen jetzt auch Airbus und sieben große Airline-Gruppen. Gemeinsam haben sie eine Absichtserklärung mit 1 Point Five zum Kauf von Emissions-Gutschriften im Umfang von 400.000 Tonnen COunterzeichnet. Das heißt, sie nehmen dem Unternehmen einen Teil seiner Produktion zwischen 2025 und 2028 ab.

Emissionen neutralisieren, die man nicht wegbringt

«Da die Luftfahrtindustrie die in die Atmosphäre freigesetzten CO2-Emissionen nicht an der Quelle abfangen kann, würde eine Lösung zur direkten Kohlenstoffabscheidung und -speicherung es der Branche ermöglichen, die entsprechende Menge an Emissionen aus seinem Betrieb direkt aus der atmosphärischen Luft zu gewinnen», kommentieren sie. Zugleich betonen sie, dass Direct Air Capture andere Klimamaßnahmen nur ergänzen.

So kann zwar der Einsatz von nachhaltigem Kerosin den Ausstoß an Klimagasen markant verringern. Aber es verbleiben rund 20 Prozent an CO2. Und unter anderem dafür wollen Airbus, Air Canada, Air France-KLM, Easyjet, International Airlines Group IAG, Latam, Lufthansa und Virgin Atlantic die Gutschriften von 1 Point Five verwenden. So werden quasi die Emissionen neutralisiert, die man vorerst nicht wegbringt.

«Immer noch unerschwinglich teuer»

Das Erreichen von Netto-Null-Emissionen bis 2050 sei für die Gruppe von zentraler Bedeutung, sagt Caroline Drischel, bei der Lufthansa Group zuständig für Corporate Responsibility. Dabei investiere man Milliarden  in die kontinuierliche Modernisierung der Flotte und in nachhaltige Flugkraftstoffe. «Darüber hinaus erforschen wir neue Technologien wie fortschrittliche und sichere Verfahren zur Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid.»

Airbus und die sieben Airline-Gruppen haben nicht zufällig nur eine Absichtserklärung unterzeichnet. Denn noch gibt es viele Fragezeichen rund um Direct Air Capture. Die Technologie sei «immer noch unerschwinglich teuer und energieintensiv», so die Fachzeitschrift MIT Technology Review. Der Prozess sei «kapital- und energieintensiv», schreibt der US-Kongress.

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