Letzte Aktualisierung: um 13:39 Uhr

Crewmitglied verletzt

Airbus A320 von Allegiant muss Gulfstream ausweichen

Die Fluggäste fühlten sich wie in einer Achterbahn. In den USA mussten sich ein Airbus A320 und ein Businessjet in der Luft ausweichen. Eine Flugbegleiterin wurde verletzt.

Dass Mitglieder der Kabinencrew verletzt werden, etwa bei starken und unvorhergesehen Turbulenzen, geschieht leider immer wieder. Der Grund für die Verletzung einer Flugbegleiterin von Allegiant Air ist aber weitaus besorgniserregender als Turbulenzen.

Es geschah am Sonntag (23. Juli) auf Flug G4485 der Billigairline von Fort Lauderdale in Florida nach Lexington in Kentucky. Der eingesetzte Airbus A320 mit dem Kennzeichen N229NV musste kurz nach dem Start ein Ausweichmanöver fliegen, «nachdem der Pilot eine automatische Warnung über ein anderes Flugzeug in derselben Höhe erhalten hatte», teilt die amerikanische Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration FAA mit.

Beide Flugzeuge weichen aus

«Ein Fluglotse im Miami Air Route Traffic Control Center hatte Flug 485 angewiesen, in einer Höhe von 23.000 Fuß nach Osten zu drehen, als dieser vor einem nach Norden fliegenden Gulfstream-Businessjet kreuzte», so die FAA. Der Pilot der Gulfstream leitet ebenfalls ein Ausweichmanöver ein, nachdem er eine ähnliche Warnung erhalten hatte.

Das Ausweichmanöver des A320 sei steil nach oben gegangen und sehr plötzlich erfolgt, berichtete eine Passagierin später dem Sender CNN. «Es fühlte sich an wie eine Achterbahnfahrt.» Daten des Flugverfolgungsdienstes Flightaware zeigen, dass das Flugzeug kurzzeitig von 7020 Meter Flughöhe (23.031 Fuß) auf 7200 Meter stieg (23.622 Fuß) und dann wieder auf die alte Flughöhe zurückkehrte.

Crewmitglieder gehen zu Boden

Zwei Mitglieder der Kabinencrew wurden laut der Passagierin zu Boden geschleudert. «Die Besatzung fragte, ob sich medizinisch geschulte Personen im Flugzeug befindet.»

Schließlich teilte der Pilot mit, dass man nach Fort Lauderdale zurückkehre und dass er das abrupte Manöver habe durchführen müssen, um eine Kollision zu vermeiden, so die Passagierin weiter. Daraufhin hätten andere Fluggäste begonnen zu weinen und zu beten und sie selber habe versucht, aufkommende Panik in den Griff zu bekommen.

Familie fährt lieber 15 Stunden Auto

Die FAA erklärte: «Flug 485 kehrte zum Fort Lauderdale International Airport zurück, wo eine Flugbegleiterin wegen Verletzungen behandelt wurde.» Man untersuche den Zwischenfall. Die Passagierin sagte, sie habe mit ihrer Familie ein Auto gemietet und sei 15 Stunden nach Kentucky gefahren. «Wir waren alle zu aufgewühlt, um noch zu fliegen.»