Letzte Aktualisierung: um 0:04 Uhr

Qatar Airways

Airbus A320 Neo hat Mühe mit hohen Temperaturen

Bei Lufthansa fliegt der erste Airbus A320 Neo schon. Qatar Airways ist noch immer unzufrieden. Die unterschiedliche Einschätzung hat offenbar mit der Umgebungstemperatur zu tun.

Lufthansa fliegt ihn schon. Nachdem der erste reguläre Flug des weltweit ersten A320 Neo am Sonntag wegen eines Ventilproblems am Triebwerk noch annulliert werden musste, kreuzt die Maschine mit der Kennzeichnung D-AINA inzwischen eifrig zwischen Frankfurt und München hin und her. Bei der deutschen Fluggesellschaft ist man mit dem A320 Neo zufrieden.

Anders bei Qatar Airways. Die Golfairline hätte eigentlich Erstbetreiberin des neuen Airbus-Fliegers sein sollen. Doch sie bemängelte kurz vor dem Übergabetermin Ende 2015 die Leistung der Triebwerke. Sie verlangte Anpassungen. Offenbar müssen die Pratt & Whitney Pure Power PW1100G zuerst drei Minuten laufen gelassen werden, bevor das Flugzeug los rollen kann. Das verlängert die Umlaufzeit. Lufthansa dagegen lobt die «führende Technologie von Airbus und Pratt & Whitney».

Fehlende A320 Neo kommen Qatar Airways teuer zu stehen

Jetzt ist ein wenige klarer, weshalb die deutsche Fluglinie zufrieden sein kann und die Golfairline gleichzeitig unglücklich ist. Die Probleme beim A320 Neo  träten wegen der hohen Umgebungstemperaturen in der Golfregion auf, erklärte Qatar-Airways-Chef Akbar Al Baker gemäß dem Nachrichtenportal Arabian Business. Wenn es draußen heiß ist, sinkt die Leistung von Strahltriebwerken generell. Denn die Luft ist dann weniger dicht. Und das verringert den Schub.

Al Baker hofft auf eine schnelle Lösung. Sobald die A320 Neo bereit seien, werde man sie abnehmen. «Wir haben zuwenig Kapazitäten.» Deshalb brauche man die neuen Flugzeuge dringend. Die Verzögerung habe folglich auch einen stark negativen finanziellen Einfluss, so der Qatar-Chef zur Nachrichtenagentur Bloomberg. Sein Ziel ist es, bei den Passagierzahlen 2016 erneut um 25 Prozent zu wachsen.