Am 15. August stellte Air Berlin einen <a href="https://www.aerotelegraph.com/deutsche-regierung-stuetzt-air-berlin" target="_blank" rel="noopener">Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens</a> in Eigenverwaltung. Am 27. Oktober wurden die <a href="https://www.aerotelegraph.com/abschied-air-berlin-duesseldorf-das-sind-unsere-strecken-und-flugzeuge" target="_blank" rel="noopener">letzten Flüge der zweitgrößten deutschen Fluglinie offiziell verabschiedet</a>.
Verärgerte Passagiere

Licht und Schatten bei Air Berlin

Die Fluggesellschaft hat angekündigt, wieder verlässlich zu fliegen. Doch es kommt bei Air Berlin weiterhin zu Problemen. Allerdings gibt es auch Positives zu berichten.

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In den vergangenen Monaten kämpfte Air Berlin mit Verspätungen und Flugausfällen. Ende vorvergangener Woche meldete sich Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft mit einer E-Mail bei den verärgerten und verunsicherten Kunden. «Wir fliegen wieder verlässlich», schrieb Operativchef Götz Ahmelmann. Sowohl die Pünktlichkeit als auch die Zuverlässigkeit des Flugbetriebs habe sich deutlich verbessert.

Etliche Leser reagierten und berichteten aeroTELEGRAPH über fortlaufende Probleme mit Air Berlin. «Gestern saßen wir 15 Stunden auf Mallorca fest!», schrieb eine Leserin. «Keiner konnte uns sagen, wann und wie wir nach Hause kommen und als ‹Entschädigung› gab es einen 5-Euro-Gutschein». Ein anderer Leser berichtete: «Sitze gerade am Flughafen Zürich und warte auf Air Berlin. Derzeit ist eine Stunde Verspätung angegeben.»

«Es hieß, wir haben keine Crew»

Am Dienstag (28. Juni) sprach aeroTELEGRAPH persönlich mit einer Passagierin, die sich über die Fluggesellschaft ärgerte: «Eine Freundin hatte vor Kurzem schon Ärger mit Air Berlin, daher habe ich lange überlegt, ob ich buchen soll oder nicht, um zum Konzert von Guns n’ Roses nach Kopenhagen zu fliegen», erzählte Gülay Pohlmann am Telefon aus der dänischen Hauptstadt. «Aber dann dachte ich, die kriegen das schon wieder hin.»

Am Flughafen Tegel schien alles nach Plan zu laufen, das Einsteigen begann. «Aber als die ersten Passagiere schon fast auf der Treppe ins Flugzeug waren, wurden alle wieder zurückgeschickt und es hieß, wir haben keine Crew, die musste nach Düsseldorf fliegen», berichtete die Air-Berlin-Kundin. «Wir haben nur erfahren, dass wir auf eine neue Crew warten müssen, aber wie lange das dauern wird, hat uns keiner gesagt.»

 «Wir bedauern die Umstände»

Pohlmann fürchtete, der Flug könnte ausfallen und sie das Konzert verpassen, für das sie extra nach Kopenhagen reisen wollte und in Berlin Baby- und Hundesitter organisiert hatte. Nach rund 30 Minuten tauchte dann aber doch Flugpersonal auf und der Flieger konnte Richtung Dänemark abheben. Obwohl die Verspätung von Flug AB 8034 am Ende nur rund eine halbe Stunde betrug, ärgert sich Pohlmann: «Ich habe vorher die Mail von Air Berlin bekommen, dass alles wieder läuft», so die Kundin,  «und wenn man dann schon fast im Flieger ist, heißt es, es ist keine Crew da.»

Auf Anfrage von aeroTELEGRAPH teilte Air Berlin zu dem Vorfall mit: «Es war eine Crew an Bord. Es wurde jedoch noch kurzfristig aus operativen Gründen ein Crew-Tausch durchgeführt», so die Airline. «Deswegen wurden die Gäste noch einmal zum Terminal gefahren. Grundsätzlich wird ein kurzfristiger Tausch immer vermieden und wir bedauern die entsprechenden Umstände.»

Rückfall bei der Abfertigung

Generell hielt die Fluggesellschaft zur Situation Ende vergangener Woche fest, man habe den Flugplan in den letzten Wochen deutlich stabilisiert. «Aktuell kommt es ausschließlich aufgrund der vorherrschenden Wetterumstände zu möglichen Einschränkungen», hieß es.

Am Montag (3. Juli) berichtete DPA dann jedoch, Abfertigungsprobleme hätten in den vergangenen Tagen in Tegel wieder zugenommen. «Was wir gerade sehen, ist ein Rückfall», sagte ein Air-Berlin-Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur. Er forderte den Dienstleister Aeroground auf, mehr Personal zu schicken und das Management in Tegel zu verbessern. Die DPA schrieb, auch am Montag habe es Verspätungen gegeben, weil Kofferträger zu spät an den Maschinen gewesen seien. Außerdem hätten am Sonntag Fluggäste den Verlust von knapp 500 Koffern gemeldet.

Auch positive Reaktionen

Dabei waren die Leser-Reaktionen zu Air Berlin bei weitem nicht alle negativ. «Bin letzte Woche mit Niki geflogen», kommentiert etwa ein Leser. «Die Flüge gingen pünktlich und der Service war völlig in Ordnung. Konnte nichts Negatives feststellen.» Ein anderer vermerkte: «Seit 1. Juni sind auf meinen Strecken Salzburg - Düsseldorf und Salzburg - Tegel tatsächlich keine Flüge mehr ausgefallen und die Operation meist pünktlich. Auch umsteigen in Tegel verlief letzte Woche problemlos pünktlich.»

Um zusätzlich zu den Leserreaktionen einen Eindruck davon zu erhalten, wie der Betrieb bei Air Berlin mittlerweile läuft, wurde exemplarisch angeschaut, wie viele Starts die Fluglinie am 27. und 28. Juni an den Flughäfen Düsseldorf und Tegel gestrichen hat. Das Ergebnis: An beiden Tagen starteten von Düsseldorf laut der Webseite des Flughafens 81 Air-Berlin-Flüge, annulliert wurde jeweils nur ein einziger. Am 27. Juni wurde AB 8878 um 21:20 Uhr nach Florenz gestrichen, am 28. Juni Flug AB 6740 um 8:15 Uhr nach Hamburg.

Ein Flug gestrichen, 119 gestartet

In Tegel fiel am 27. Juni laut der Online-Anzeigetafel des Airports nur der Flug AB 8260 um 21:30 Uhr nach Budapest aus, während 119 Air-Berlin-Maschinen starteten. Am 28. Juni wurden zwischen 16:50 Uhr und 19:45 Uhr zehn Verbindungen annulliert. Grund für dieses Ausfälle war laut der Fluggesellschaft jedoch ein Unwetter über Berlin. Unterm Strich hoben an diesem Tag immer noch 109 Flugzeuge von Air Berlin in Tegel ab.

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