Airbus A220 von Air Baltic: Fluglinie am Scheideweg.

Airbus A220 von Air Baltic: Fluglinie am Scheideweg.

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Air Baltic braucht dringend Geld, doch Investor zögert

Die lettische Fluglinie steht finanziell unter Druck. Der Verwaltungsratschef von Air Baltic äußert sich nun zur Suche nach einem strategischen Investor. Als solcher wurde auch Lufthansa schon gehandelt.

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Auch wer noch nie in Lettland war, hat gute Chancen, ab Deutschland, Österreich oder der Schweiz schon mit der nationalen Fluggesellschaft des Landes im Baltikum geflogen zu sein. Denn die Lufthansa-Gruppe mietet im großen Stil Airbus A220 samt Crews von Air Baltic.

Doch die Airline, an der der lettische Staat 97,97 Prozent hält, hat ein finanzielles Problem. Schon Anfang 2024 war klar, dass es für Air Baltic zur Herausforderung wird, 200 Millionen Euro für eine im Juni auslaufende Anleihe zurückzuzahlen. Diese hatte sie 2019 mit einem Zinssatz von 6,75 Prozent aufgenommen. Im Mai teilte das Unternehmen mit, dass es sich über eine neue Anleihe 340 Millionen Euro beschafft hat - mit 14,5 Prozent Zinsen.

Investorensuche nicht reibungslos

Rund acht Monate später schreibt nun Air Baltics Verwaltungsratschef Klavs Vasks: «Die aktuellen Anleiheverpflichtungen und deren Zinssätze sind für den langfristigen Betrieb des Unternehmens nicht tragbar.» Um ihren Verpflichtungen nachzukommen und ihre strategischen Ziele zu erreichen, könne die Fluggesellschaft nicht mit einem über Jahre angesammelten negativen Eigenkapital weiterarbeiten. «Mit Blick auf das kommende Jahr muss man feststellen, dass Air Baltic an einem wichtigen Scheideweg steht», so Vasks.

Der Verwaltungsratschef gesteht beim Karrierenetzwerk Linkedin auch ein, dass Verhandlungen mit einem strategischen Investor «nicht so reibungslos wie erhofft» verlaufen seien. Air Baltic will zuerst einen solchen Kernaktionär finden, der der Airline nicht nur Geld bringt, sondern durch seinen Einstieg auch das Vertrauen in das Geschäftsmodell der Fluglinie stärken soll. Vergangenes Jahr gab es Berichte, Lufthansa prüfe einen Einstieg als Minderheitsaktionärin. Bestätigt wurde freilich nichts.

«Zeit nicht unser Verbündeter»

Auf dieser Basis ist dann ein Börsengang geplant. Hoffnungen, dass all dies schon 2024 gelingt, bewahrheiteten sich nicht. «Derzeit ist der frühestmögliche Termin für den Börsengang von Air Baltic das Frühjahr 2025, abhängig vom Zeitpunkt des Abschlusses der endgültigen Vereinbarung mit dem strategischen Investor und der Lage auf dem Finanzmarkt», schreibt Vasks. Allerdings müsse man aufgrund der Anleihe- und Zinsverpflichtungen «zugeben, dass die Zeit nicht unser Verbündeter ist».

Daher hofft der Verwaltungsratschef von Air Baltic zunächst auf eine zusätzliche Kapitalspritze des Staates. Solch ein «Investitionsbedarf dürfte unvermeidbar sein», schreibt Vasks. Es sei denn, der Staat sei bereit, sich zugunsten anderer Investoren vollständig zurückzuziehen. Aber selbst dann sei ein Erfolg nicht gesichert.

Steigt Lufthansa ein?

Im Sommer hatte sich der lettische Staat mit den Plänen für einen Börsengang und einen strategischen Investor für Air Baltic grundsätzlich einverstanden erklärt, will aber wohl mindestens 25 Prozent plus eine Aktie an der Fluggesellschaft behalten. Zudem sieht Verkehrsminister Kaspars Briškens die Verantwortung für die Kapitalbeschaffung beim Managementteam um Airline-Chef Martin Gauss und bei Verwaltungsratschef Vasks. Der ruft nun zu Kooperation aller Beteiligten, einer gemeinsamen Vision und Geduld auf.

Die Gespräche mit Lufthansa um einen solchen Einstieg - wenn es sie gibt oder gab - könnten sich tatsächlich verzögert haben, da der deutsche Luftfahrtkonzern sich zunächst voranging mit dem Einstieg bei ITA Airways beschäftigt. Für den gab die EU erst Ende November grünes Licht. Das war deutlich später als geplant. Und die Integration beschäftigt ihn derzeit genug. Allerdings verlor er zugleich mit SAS einen Partner im Norden, da die skandinavische Fluglinie zu Skyteam wechselte und Air France-KLM als Großaktionär bekam.

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