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Expansionspläne

Air Asia Indonesia wird die Flotte verdreifachen – und sich neu erfinden

Die Pandemie hat der Gruppe finanziell schwer zugesetzt. Nun stehen die Zeichen bei Air Asia wieder auf Wachstum - zum Beispiel in Indonesien.

Tony Fernandes ist eine Art Michael O’Leary Asiens. Ähnlich wie O’Leary kündigt der Gründer und Chef von Air Asia gerne mal seinen Rückzug an. Im April sagte der 58-Jährige gegenüber malaysischen Medien, dass er damit begonnen habe, seine Nachfolge zu regeln. Erst müsse er die richtigen Führungskräfte anlocken, dann könne er sich irgendwann zurückziehen und sich neuen Themen außerhalb der Luftfahrt widmen.

Doch noch ist der Vorstandsvorsitzende an Bord und seine letzten Aussagen klingen nicht nach Rückzug. Gegenüber Reportern kündigte Fernandes am Rand des Asean-Wirtschaftsforums in Jakarta ein immenses Flottenwachstum für Indonesia Air Asia an. So soll die Flotte der indonesischen Tochter bis 2026 auf 75 Maschinen wachsen. Derzeit betreibt die Fluggesellschaft 28 Airbus A320.

Langstrecken für indonesische Tochter

Neben Mittelstreckenflugzeugen will Fernandes auch Großraumjets für Air Asia Indonesia, berichtet Channel News Asia. Ziel sei es, die Flotte schnell zu vergrößern, um direkt vom Rückkehr des Verkehrs nach der Pandemie zu profitieren. «Wir wollen möglichst viele Direktverbindungen schaffen, wir wollen Routen eröffnen, die wir noch nie zuvor eröffnet haben», so Fernandes.

Dabei hat auch die Air Asia Group stark unter der Pandemie gelitten und ist nicht mehr so groß, wie sie einst war. Air Asia war lange eine Erfolgsgeschichte. Im September 2001 kaufte Fernandes die bereits bestehende Air Asia für einen malaysischen Ringgit, umgerechnet 30 US-Cent von einem Staatskonglomerat und baute sie zur führenden Billigfluggesellschaft Asiens um.

Kleiner als vor der Pandemie

Im Anschluss gründete er oder übernahm in zahlreichen Ländern Asiens Fluggesellschaften, die unter der Marke Air Asia flogen, unter anderem in Thailand, Thailand, Indien, Japan, Indonesien und den Philippinen. Mit Air Asia X betreibt die Unternehmensgruppe auch ein Langstreckenbetrieb ab Kuala Lumpur, der zu Hochzeiten auch Flüge nach London im Programm hatte.

Dann kam die Pandemie und die Passagierzahlen brachen ein. Von rund 50 Millionen 2019 auf 4,5 Millionen ein Jahr später. Die Ableger in Japan und Indien mussten geschlossen werden. Die Langstrecken-Airline Thai Air Asia X beantragte 2022 Gläubigerschutz, nachdem die Fluggesellschaft fast zwei Jahre am Boden bleiben musste.

Neue Geschäftsbereiche

Aktuell scheint es wieder bergauf zu gehen. Neben der Flottenerweiterung für Indonesia Air Asia treibt die Gruppe auch die Gründung von Air Asia Cambodia voran. Die Airline soll wohl noch in diesem Jahr starten.

Neben dem Fluggeschäft will Fernandes auch neue Geschäftsfelder erschließen und zu einem Reise- und Lifestyle-Konzern werden. Dazu wurde die AirAsia Group Bhd im vergangenen Jahr in Capital A geändert. Fernandes will mit dem Non-Airline-Bereich bis 2026 etwa 50 Prozent des Gesamtumsatzes der Gruppe erwirtschaften. Dann könne er die Fluggesellschaften auch einem Nachfolger überlassen.