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Air Alps definitiv am Ende

Die österreichische Regionalfluglinie wird den Flugbetrieb nicht mehr aufnehmen - auch nicht in Russland. Sie fand keinen Investor.

Anfang Jahr machte man sich am Hauptsitz in Innsbruck noch große Hoffnungen. Air Alps hatte ein neues Management bekommen und sollte mit so aus der Krise geführt werden. Die Fluglinie werde «mit neuer Kraft aus alten Stärken durchstarten», liess die Eigentümerin Welcome Air damals verlauten. Und im März sah es dann auch ganz danach aus als ob das gelingen würde. Die Führung hatte einen russischen Investor an der Angel.

Der wollte die österreichische Regionalfluglinie in seiner Heimat fliegen lassen. Sie sollte künftig die Strecke Bryansk – Moskau – St. Petersburg anbieten. «Ich weiß nur, dass die Voraussetzungen für einen Erfolg der Air Alps erfüllt werden», meinte damals der neue Geschäftsführer Günther Gast in einem Interview mit aeroTELEGRAPH.

Krise verschärfte sich mit Verlust von Bozen – Rom

Doch die Hoffnungen haben sich zerschlagen. Wie Welcome Air am Dienstag (20. August) bekannt gab, wird Air Alps liquidiert. Keiner der beiden verbliebenen Investoren habe ein Erfolg versprechendes Konzept vorlegen können, schreibt das Unternehmen in einer Medienmitteilung. «Deshalb sehen wir keine Möglichkeit mehr, den Flugbetrieb wieder aufzunehmen.» 15 Jahre nach ihrer Gründung ist Air Alps damit am Ende.

Die Liquidation trifft 18 Mitarbeitende in Österreich. «Etwa die Hälfte» könne von der Schwesterairline Tyrol Air Ambulance übernommen werden. Für die anderen werde eine «sozial verträgliche Lösung» gesucht. Die gesamte Belegschaft in Italien wurde bereits früher freigestellt. Die Krise verschärfte sich, als Air Alps die Bewilligung für die Strecke Bozen – Rom verlor.

«Gipsbomber»

Zur Welcome Air Luftfahrt mit Sitz in Innsbruck gehören neben der Air Alps auch die Krankentransportanbieterin oder volkstümlich Gipsbomber genannte Tyrol Air Ambulance und die Charterfluglinie Welcome Air, die für Austrian Airlines im Wet-Lease die Strecke Linz – Wien fliegt. Die drei Fluglinien erwirtschaften zusammen einen Umsatz von rund 40 Millionen Euro, schreiben aber alle rote Zahlen. Die Gruppe gehört dem Schweizer Mischkonzern Remi Finanz und Verwaltungs AG.