Eine Boeing 737 von Aeroitalia: Die Fluggesellschaft liegt im Streit mit Ex-Partnerin Gotofly.
Flughafen Forli

Aeroitalia vs. Gotofly: Rosenkrieg auf Italienisch

Die virtuelle Airline des Flughafens Forli hat sich mit ihrer Partnerin verkracht. Es kommt zu wüsten Anschuldigungen zwischen Gotofly und Aeroitalia.

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Forli ist nach Passagierzahlen der kleinste Flughafen der italienischen Region Emilia-Romagna. Neben den größeren Airports in Bologna und Parma steht er in besonderer Konkurrenz zum nur 60 Kilometer entfernten Flughafen Rimini. Betreibergesellschaft ist seit 2018 das Unternehmen Forli Airport Italy.

Viel Verkehr gibt es am Flughafen Luigi Ridolfi, wie der Airport mit Beinamen heißt, allerdings nicht. Ryanair bietet mit Kattowitz und Palermo nur zwei Ziele an, die auch nicht täglich bedient werden. Im vergangenen Jahr entschied sich die Betreibergesellschaft deshalb, die Nachfrage mit der Gründung der hauseigenen Gotofly selbst zu schaffen.

Aeroitalia wurde Partner-Airline

Gotofly ist eine virtuelle Fluggesellschaft, das heißt, sie hat keine eigenen Flugzeuge und kein fliegendes Personal. Stattdessen least sie die Kapazitäten bei einer Partnerin. Dazu hatte Gotofly 2022 ein Abkommen mit der jungen Aeroitalia geschlossen. Drei Jahre lang sollte diese zahlreiche Strecken fest bedienen.

Knapp ein Jahr später ist die Partnerschaft der beiden Unternehmen mit einem Knall zu Ende gegangen. Beide Seiten sparen nicht mit gegenseitigen Vorwürfen. So ließ der Flughafen am 25. Juni verlautbaren, dass mit «mit sofortiger Wirkung alle mit Aeroitalia geschlossenen Verträge in Bezug auf Flüge ab Forlì unter der Marke Gotofly gekündigt» worden seien.

Gotofly verspricht alle Flüge durchzuführen

Begründet wird der Schritt damit, dass man «schwerwiegende und andauernde Versäumnisse bei der Ausführung der Verträge festgestellt hat». Aeroitalia habe es nicht geschafft, alle geplanten Flüge regelmäßig durchzuführen. Damit sei eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht mehr möglich.

Erwartungsgemäß hat Aeroitalia eine andere Sicht auf die Dinge. In einer am 26. Juni veröffentlichten Mitteilung heißt es, dass man selbst den Vertrag gekündigt habe - nicht umgekehrt. Zudem sei die Pressemitteilung von Gotofly absolut «falsch und tendenziös». Man werde daher rechtliche Schritte gegen die virtuelle Airline einleiten.

Aeroitalia-Chef äußert sich bei Facebook

Aeroitalia-Chef Gaetano Francesco Intrieri legte auf seiner Facebook-Seite nochmal nach und nannte weitere Details zur Trennung. Gotofly habe ein Netzwerk ohne Nachfrage betrieben. So sollen teilweise nur 15 bis 20 Passagiere auf den Flügen gebucht gewesen sein. Das sei unwirtschaftlich und im Hinblick auf die Umwelt völlig falsch, so der Airline-Chef.

Einzig die Flüge nach Lampedusa und auf die griechischen Inseln Kefalonia und Zakynthos seien rentabel gewesen, so der Aeroitalia-Chef. Er habe das Management mehrfach auf eine Straffung des Netzwerks hingewiesen - ohne Erfolg.

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