Letzte Aktualisierung: um 23:04 Uhr

Aurora

Aeroflot gibt Regionaltochter in Sachalin ab

Die russische Nationalairline plant ihre Expansion ohne Aurora. Die Region Sachalin, derzeit Mitbesitzerin, soll alle Anteile übernehmen und die Regionalairline alleine ausbauen.

Auf Sachalin sind die Winter sehr lang, rau und kalt. Nördlich von Japan und in Blickweite des russischen Festlands liegt die russische Insel. Geopolitisch trägt sie große Bedeutung: Für Russland ist sie zugleich Außenposten und wichtige Öl- und Gasquelle.

Bereits 2012 kümmerte sich der Kreml darum, Sachalin besser an den Rest von Russland anzubinden. Mit Aurora gründeten Nationalfluglinie Aeroflot und die Verwaltung Bezirks Sachalin eine neue Regionalfluglinie. Sie ist vor allem dazu bestimmt, die Wirtschaft der Region anzukurbeln. Noch immer verfolgt sie eine ehrgeizige Expansion. Doch künftig wird diese nicht mehr unter der Schirmherrschaft von Aeroflot erfolgen.

Moskau plant Ausbau

Die russische Nationalairline plant, ihre 51 Prozent der Anteile an Aurora an die Region Sachalin abzugeben. Dies sagte ein Vertreter des russischen Verkehrsministeriums vergangene Woche gemäß dem Portals Russian Aviation Insider. In den jüngsten Expansionsplänen von Aeroflot spielt ein Ausbau von Inlandsrouten zum äußersten Osten des Landes keine Rolle mehr.

In kürzlich der Regierung vorgelegten Wachstumsstrategie von Aeroflot findet Aurora keine Erwähnung. In Branchenkreisen wird dennoch damit gerechnet, dass auch sie weiterhin ausgebaut werden soll. Bereits im vergangenen Jahr kündigte Russlands Regierung an, dass Luftverkehrsnetz im fernen Osten des Landes weiter auszubauen.

Anschub für Flugzeugbau

Auch geht es dabei um die Förderung des russischen Flugzeugbaus. Im Kreml ist geplant, mit dem Aufbau einer neuen Regionalairline auch einen großen Abnehmer für heimische Neuentwicklungen wie Ilyushin Il-114-300, Superjet 100 oder Irkut MS-21 auf die Beine zustellen. Aus Regierungskreisen heißt es derweil, dass die neue Fluglinie in Zusammenarbeit mit Aurora gegründet werden soll, berichtet Russian Aviation Insider weiter.