Jet von Adria Airways: Wie ist es wirklich um die Fluglinie bestellt?
Viele annullierte Flüge

Adria Airways in Schwierigkeiten

Die slowenische Nationalairline muss zahlreiche Flüge streichen. Das nährt Gerüchte über finanzielle Probleme. Sogar Minister äußern sich - wenig schmeichelhaft.

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Wenn ein Regierungschef sich öffentlich besorgt über die Zukunft einer Airline äußert, ist das kein gutes Zeichen. Genau das tat der slowenische Premier Marjan Šarec am 1. Mai. Er frage sich, wie lange Adria Airways noch fliegen werde, so Šarec. Zudem kritisierte er die Vorgängerregierung für den Verkauf der staatlichen Fluglinie an die deutsche Investmentgesellschaft 4K Invest.

In der Folge kam es zu einem Treffen der Adria-Airways-Führung mit dem Regierungschef. Beim Gespräch habe man die aktuelle Geschäftslage und die Zukunftspläne präsentiert, so die Airline. Um mögliche Staatshilfen soll es nicht gegangen sein, erklärt sie weiter. Allerdings dürfte Slowenien die Fluglinie bis 2021 auch nicht finanziell unterstützen, da ein EU-Land einer Airline nur einmal in zehn Jahren helfen darf.

Ministerin denkt über Alternativen nach

Die Negativschlagzeilen waren damit aber nicht gestoppt. Mitte Juni wandte sich eine Pilotengewerkschaft an den Ministerpräsidenten. Sie warf dem Adria-Airways-Management unter anderem verspätete Lohnzahlungen und eine schlechte Betriebsplanung vor. Adria Airways kündigte zuletzt zahlreiche Flugstreichungen und -verspätungen an.

Infrastrukturministerin Alenka Bratušek erklärte darum, man denke über Anreize für andere Fluglinien nach, sollte Adria Airways nicht mehr in der Lage sein, Ljubljana mit anderen europäischen Hauptstädten zu verbinden. Laut dem Nachrichtenportal Siol soll auch Fraport Slovenia als Betreiberin des Flughafens der Hauptstadt einen Notfallplan haben, falls Adria Airways tatsächlich ein Grounding erleben sollte. Das Portal berichtet zudem, dass Gespräche zwischen der Fluglinie und dem Technikdienstleister Adria Tehnika gescheitert seien. Dabei soll es um die Verlängerung eines Vertrages gegangen sein, der im August auslaufe.

Finanziell stabil?

Eine Anfrage von aeroTELEGRAPH zu den Wirren ließ Adria Airways bis zum Erscheinen dieses Artikels unbeantwortet. Die Airline, deren Besitzverhältnisse um die deutsche Investmentgesellschaft 4K Invest und die Firma STBE nicht leicht zu durchschauen sind, war bereits wiederholt auf den Prüfstand der slowenischen Behörden geraten. 

Adria-Airways-Chef Holger Kowarsch hatte Anfang des Jahres allerdings erklärt, die Fluglinie sei nach einer Rekapitalisierung mit 4 Millionen Euro Ende 2018 finanziell stabil. «Während wir im vergangenen Winter noch einige Liquiditätsprobleme hatten, sind die Aussichten für die Sommersaison gut», erklärt der Firmenchef. Ziel sei es, 2019 schwarze Zahlen zu schreiben, so Kowarsch.

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