Ein letztes Mal Tegel. Das Terminal des Airports ist wohl das markanteste in ganz Deutschland.

Ein letztes Mal Tegel. Das Terminal des Airports ist wohl das markanteste in ganz Deutschland.

aeroTELEGRAPH

Abschiedsflug AF1235 von Air France

Der letzte Flieger hat keine Eile, Tegel zu verlassen

Mit Flug AF1235 endete die Geschichte von Berlin-Tegel. Der letzte Flug war nicht nur ein Ereignis für die Passagiere, sondern auch für Flughafenmitarbeiter und Berliner.

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Es ist nicht die Zeit für große Feste. Die Covid-19-Pandemie verhindert, dass Musiker aufspielen, Politiker Hände schütteln und Artisten auftreten. Dennoch sind sich alle Anwesenden bewusst, dass hier etwas ganz Spezielles passiert. In Tegel wird letztmals ein Flug abgefertigt.

Das sechseckige Hauptterminal von Tegel ist am Sonntag (8. November) bereits geschlossen. Und so wird der einzige Flug, der an diesem Tag auf dem Flugplan steht, im Terminal C abgefertigt, dort wo noch vor Kurzem die Billigflieger ihre Heimat hatten. Die Schnellbau-Architektur, das abgenutzte Einrichtung, der Staub auf der Anzeigetafel - das stört aber niemanden. Wer ein Ticket für Flug AF1235 kaufte, tat das alleine, um dabei zu sein, wenn eine 72-jährige Geschichte zu Ende geht.

Fans und Berliner mit an Bord

Es war Air France, die am 2. Januar 1960 den ersten Linienflug nach Tegel durchführte, nachdem zuvor nur militärische Flieger hier verkehrt hatten. Schließlich lag der Airport damals im französischen Sektor des geteilten Berlins. Zum Abschied dagegen gab es viel Konkurrenz. Jeder wollte die Ehre haben, den letzten Flug durchführen zu können. Viele brachten Ideen ein, am Ende setzte sich die französische Nationalairline aber durch.

Und so stand am Sonntagnachmittag ein Airbus A320 von Air France ganz alleine auf dem Vorfeld von Tegel. Alle anderen Flugzeuge landeten und starten bereits am neuen Hauptstadtflughafen BER. Die Plätze in der Maschine mit dem Kennzeichen F-GKXP sind restlos ausverkauft. Neben geladenen Gästen und Stefan Gumuseli, Air-France-Deutschland-Chef,  waren viele Fans und Berliner an Bord. Sie hatten die mitunter ansehnlichen Preise bezahlt, um noch einmal an diesem speziellen, an ihrem Flughafen abheben zu können.

Angestellte und Berliner winken wehmütig Abschied

Für 15 Uhr war der Start geplant. Doch die Piloten hatten keine Absicht, TXL pünktlich zu verlassen. Nachdem alle Passagiere Platz genommen hatten und sie die Triebwerke starteten, rollte der A320 mit 40 Minuten Verspätung gemächlich los. Draußen winkten Aberdutzende von Angestellten, die mitunter hier jahrelang gearbeitet hatten, wehmütig Adieu. Viele hatten sich zuvor noch mit dem Flieger fotografiert, der das Ende von Tegel besiegelte.

Auch danach rollte das Flugzeug nicht zum Start, sondern zuerst eine Platzrunde. Es rollte um das Terminal herum, vorbei an Besucherterrasse und Frachthof hin zur Zufahrtsstraße. Dort stoppten die Piloten. Hunderte von Schaulustigen warteten dort am Zaun, um noch einmal zu sehen, was es hier nicht mehr geben wird: ein Flugzeug voller Passagiere. Auch da ist die Schau für AF1235 nicht zu Ende. Wieder vor dem Terminal angelangt, wartet die Feuerwehr mit der obligaten Wasserfontäne.

Follow-Me-Fahrzeuge fahren blinkend über die Piste

Nun ist die Zeit gekommen, wirklich Abschied zu nehmen. Die Piloten des Airbus A320 von Air France steuern Richtung Startbahn 08L. Als sie dort stehen, fährt ein halbes Dutzend Follow-Me-Fahrzeuge blinkend über die Piste, um das Ende definitiv einzuläuten und dem Flieger die letzte Ehre zu erweisen. Dann heulen die Triebwerke auf, der Flieger beschleunigt und hebt ab in den strahlend blauen Herbsthimmel über Berlin.

In der oben stehenden Bildergalerie mit Video sehen Sie Aufnahmen des letzten Fluges ab Tegel.

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