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Lächel-Richtlinie

Indien verbietet Flughafen-Polizisten das Lächeln

Lächelnde Polizisten sind weniger wachsam. So sieht es die indische Flughafenpolizei. Daher lautet der Befehl nun: Mundwinkel bleiben unten.

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An mehr als 60 indischen Flughäfen sind die paramilitärischen Polizisten der Central Industrial Security Force CISF für die Sicherheit zuständig. Bisher hatte die Truppe stets betont, die sozialen Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter verbessern zu wollen, um die Sicherheitskontrollen für die Passagiere freundlich und einladend zu gestalten. Ein Lächeln war stets gerne gesehen. Doch damit soll nun Schluss sein, wie die Zeitung The Indian Express schreibt.

«Wir können nicht übermäßig freundlich mit den Passagieren sein», sagt CISF-Generaldirektor Rajesh Ranjan. Er begründet dies mit einem Blick auf den 11. September 2001. Zu großes Vertrauen in ein passagierfreundliches Vorgehen sei einer der Gründe, die die Terroranschläge auf das World Trade Center erst möglich gemacht hätten, so Ranjan.

«System des ausreichenden Lächelns»

Der bei der Central Industrial Security Force für den Bereich Luftfahrt zuständige M A Ganapathy kündigte an, dass die Mundwinkel künftig in der Regel unten bleiben sollen. Man werde von einem «System des breiten Lächelns» zu einem «System des ausreichenden Lächelns» wechseln, so Ganapathy. Die Polizisten sollten sich auf den Kernbereich Wachsamkeit und Sicherheit konzentrieren.

Während die Central Industrial Security Force etwa mit Körperkameras auch technologisch aufrüstet, sollen die Polizisten verstärkt in Verhaltensanalyse geschult werden. Eine Bedrohung seien etwa Menschen, die den Airport mit einem gefälschten Ticket betreten würden, so Ranjan. Seit dem Jahr 2016 seien 290 solcher Fälle aufgeflogen, wobei die Zahlen von Jahr zu Jahr steigen würden. Wer in Indien in einen Flughafen gelangen will, schlendert nicht einfach hin, wie in Europa, sondern muss normalerweise ein Flugticket und einen Ausweis vorzeigen.