Flieger von Air India: Bei der Fluglinie brodelts.
Heikle Landung in New York

Air-India-Piloten bleiben trotz Systemausfall cool

Mehrere Instrumente fallen aus, die Sicht ist schlecht, der Tank bald leer. Trotz dieser widrigen Umstände haben zwei Piloten von Air India bei der Landung Ruhe bewahrt.

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Eigentlich scheint alles ganz normal, als Air-India-Flug 101 am 11. September den Flughafen New York JFK ansteuert. Die aus Delhi kommende Boeing 777-300 wird von den Fluglotsen angewiesen, auf Piste 4R zu landen. Die Piloten bestätigen zwar - melden sich jedoch kurz darauf erneut beim Tower. Einer von ihnen sagt: «Air India 101 startet durch.»

Die Piloten der Air-India-Maschine stellen fest, dass mehrere ihrer Instrumente ausgefallen sind, unter anderem zwei von drei Radarhöhenmessern, die die exakte Flughöhe der Maschine messen, und das sogenannte Traffic Alert and Collision Avoidance System, das Kollisionen verhindert. Das Instrumentenlandesystem ILS lässt sie im Stich und so melden die Piloten, dass sie eine Landung ohne die Systeme versuchen wollen. Das geht aus dem Funkverkehr hervor, den die Webseite liveatc.net aufgezeichnet hat.

Wenig Treibstoff in den Tanks

Doch es gibt zwei Problem: Die Sicht am Flughafen New York JFK ist zu schlecht und der Jet hat nach fast 15 Stunden Flugzeit nur noch 7200 Kilogramm Sprit in den Tanks und damit womöglich nicht genug für lange Umwege. Doch die Piloten lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. «Uns geht allmählich der Treibstoff aus, daher müssen wir schnell entscheiden», sagt einer der beiden in ruhigem Tonfall. «Und wir verbrauchen eine Menge zurzeit.»

So suchen sie zusammen mit den New Yorker Fluglotsen nach einem Flughafen, an dem die Sichtverhältnisse gut genug sind. Sie ziehen Newark in Erwägung, Boston und sogar Pittsburgh. Aber entweder ist die Sicht zu schlecht oder das Ziel zu weit weg.

Wetterumschwung in Newark

Doch dann ändern sich die Bedingungen in Newark plötzlich. So nimmt die Boeing Kurs auf den Flughafen. Der Lotse fragt schließlich: «Brauchen sie sonst noch etwas von mir?» AI 101 antwortet: «Alles in Ordnung, Sir. Danke Ihnen sehr» Und wieder der Lotse: «Gern geschehen, ich wünschte, ich könnte mehr für Sie tun.» Schließlich bringen die Piloten den Jet trotz mehrfachen Instrumentenausfalls sicher zu Boden - mit 370 Menschen an Bord.

Hören Sie den Funkverkehr von Flug AI 101 im oben stehenden Video.

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