Letzte Aktualisierung: um 9:58 Uhr

Russische Flieger für Staatsairline

22 weitere Superjets für Aeroflot?

Lange war Superjet-Lieferpause bei der russischen Staatsairline. Jetzt könnte Aeroflot bald weitere Exemplare des heimischen Regionaljets bekommen.

50 Exemplare des Regionalfliegers Superjet 100 hat Aeroflot bereits von Sukhoi erhalten. 49 sind noch im Einsatz. Denn eines der Flugzeuge wurde beim tödlichen Unglück im Mai in Moskau zerstört. 100 weitere der Flieger soll die Staatsairline laut einer Vereinbarung aus dem vergangenen Herbst bis 2026 erhalten.

Doch neue Superjets wurden seither nicht mehr geliefert. Nun hat sich aber Sergey Chemezov im Interview mit der Wirtschaftszeitung RBK geäußert. Der Chef des staatlichen Technologie- und Rüstungskonzerns Rostec sitzt auch im Aufsichtsrat des Luftfahrtkonsortiums UAC, zu dem Sukhoi gehört. Der einflussreiche Manager sagte im Gespräch mit der Zeitung, es gebe eine Vereinbarung und hoffentlich bald auch einen unterschriebenen Vertrag, wonach Aeroflot weitere 22 Superjets erhalte.

Interessent für drei weitere Flieger

Chemezov gestand ein, dass der Superjet «Kinderkrankheiten» habe. Aber das werde sich mit der Zeit legen. In Bezug auf den viel kritisierten Service von Sukhoi sagte er zudem, die Betreiber sollten nicht die ganze Verantwortung auf den Hersteller abschieben. Aeroflot könne dem Problem durch einen gemeinsamen Servicebetrieb mit UAC begegnen.

Gemäß dem Fachportal Russian Aviation Insider winkt Sukhoi noch ein weiterer Auftrag, wenn auch von einem recht unsicheren Kunden. Demnach soll die Airline Qanot Sharq aus Usbekistan eine Absichtserklärung unterzeichnet haben, mithilfe eines Finanzpartners drei Superjets zu leasen. Die Fluggesellschaft, die nicht einmal ein gültiges Luftverkehrsbetreiberzeugnis hat, wolle so den Betrieb wieder aufnehmen.

Viele Rückschläge

Sukhoi könnte die Erfolge gut gebrauchen. Denn zwar hatten zuletzt Yakutia Airlines und Azimuth angekündigt, zehn und zwei weitere Superjets zu leasen. Doch fernab des Heimatlandes droht dem Flieger ein herber Rückschlag, da mit der mexikanischen Interjet der einzige namhafte nichtrussische Betreiber alle Superjets loswerden möchte.