Check-in-Schalter am Flughafen Missoula: Die Schalter sind nicht gebrandet und können von allen Airlines benutzt werden.

USAWie American, Delta und Co. ihre Dominanz sichern – und ein Flughafen in Montana alles anders macht

In den USA gibt es wenige Fluggesellschaften und kaum Wettbewerb - das liegt auch an deren Kontrolle der Gates. Ein Flughafen in Montana verfolgt ein anderes Modell.

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Die EU-Kommission hat der Lufthansa-Gruppe final grünes Licht für die schrittweise Übernahme von ITA Airways gegeben. Im vergangenen Jahr ist Air France-KLM mit knapp 20 Prozent bei SAS eingestiegen. Weitere Übernahmekandidaten sind Tap und Air Europa. Die europäische Konsolidierung schreitet weiter voran - sie ist aber weit von den Verhältnissen in den USA entfernt.

In den USA gibt es so wenig Fluggesellschaften wie zuletzt vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs, also zu der Zeit, als die Luftfahrt noch in den Kinderschuhen steckte. Vor rund 40 Jahren hatte es noch 75 Fluglinien gegeben. Zwölf Fluggesellschaften dominieren heute den Markt. Die großen vier Delta Air Lines, American Airlines, Southwest und United kommen auf einen Marktanteil von 80 Prozent.

Große Anbieter scheuen Wettbewerb

Diese Entwicklung trifft die Verbraucherinnen und Verbraucher spürbar: Der mangelnde Wettbewerb führt zu hohen Flugpreisen. Statt sich gegenseitig zu unterbieten, halten die großen Fluglinien Abstand von einem intensiven Preiskampf. Seit den Jahren 2001 scheint eine Art stillschweigende Übereinkunft zu herrschen – die Preise bleiben stabil, solange keine neuen Billigfluggesellschaften in den Markt drängen.

Lowcost-Anbieter sorgen dafür, dass die Flugpreise sinken. «Ihre bloße Anwesenheit senkt Ticketpreise durchschnittlich um 21 Prozent – ein Effekt, von dem auch Reisende profitieren, die gar nicht mit diesen Airlines fliegen», sagt Bill McGee, Luftfahrtexperte aus den USA zur Nachrichtenplattform More Perfect Union. Doch die großen amerikanischen Airlines tun alles dafür, die Billigfliegerkonkurrenz fernzuhalten.

Gates werden blockiert

Ein besonders subtiler Hebel: die Kontrolle über die Gates an Flughäfen. Anders als in Europa, wo sie flexibel genutzt werden können, sind in den USA viele Gates fest an Airlines gebunden. Die Logos von Delta, United und Co. sind an den Wänden der Terminals allgegenwärtig. Das blockiert Kapazitäten.

Während vor der Pandemie ein Gate von einer großen Airline mit bis zu sieben Flügen pro Tag genutzt wurde, sind es heute oft nur noch vier, sagt Experte McGee. Es bliebe also theoretisch Zeit für weitere Abflüge.

Gegenmodell Flughafen Missoula

Dass es auch anders geht, zeigt der Flughafen Missoula im Bundesstaat Montana. Er wird derzeit mit Bundesmitteln umgebaut und erweitert. Dabei verfolgen die Manager eine andere Strategie: Wettbewerb. Die Flughafeninfrastruktur wie Check-in-Schalter und Gates sind so aufgebaut, dass sie von jeder Fluglinie genutzt werden kann.

In Missoula teilen sich alle Airlines denselben Bodenabfertiger – an den meisten anderen Airports in den Vereinigten Staaten hat jede Fluglinie ihren eigenen Dienstleister. Diesen Sommer nahmen zahlreiche neue Fluggesellschaften Flüge nach Missoula in ihren Flugplan auf. United Airlines reagierte, indem sie ihr Angebot vor Ort verdoppelte, um ihre Marktstellung zu sichern. Der Effekt für die Passagiere: Die Preise sanken spürbar, da der Wettbewerb unter den Anbietern zunahm und für günstigere Flugtickets sorgte.

Biden-Regierung Auslöser für Veränderung

Luftfahrtexperte McGee sieht die Entwicklung in Montana positiv. Auslöser ist laut ihm die Politik von Präsident Joe Biden. «Tatsache ist, dass die Biden-Harris-Regierung in den letzten zwei Jahren eine Flut neuer Verbraucherschutzmaßnahmen und neuer Regeln erlassen hat». Das würde zwar die Luftfahrtbranche nicht mögen, aber die Verbraucherinnen und Verbraucher aus dem «Würgegriff der Branche» befreien.

Die Biden-Regierung verabschiedete 2021 mit dem American Rescue Plan sowie dem Bipartisan Infrastructure Law zwei Programme zur wirtschaftlichen Erholung der USA. Während der American Rescue Plan direkte Zahlungen an Bürgerinnen und Bürger, Kommunen und Unternehmen vorsah, zielt das zweite Programm darauf ab, die Infrastruktur der USA zu modernisieren. 25 Milliarden Dollar werden in Flughäfen investiert, um die Infrastruktur, wie sie in Missoula bereits umgesetzt wurde, für alle zugänglich zu machen.

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