Lot beschwert sich, das neue Lufthansa-Logo ähnele ihrem zu stark. Doch Ähnlichkeiten beim Markenauftritt gibt es in der Airlinewelt öfter, als man denken könnte.
Lufthansa hatte den Kranich zuerst. In einem Halbkreis sperrte ihn aber die polnische Nationalairline Lot als Erste. Seit mehr als neun Jahrzehnten nutzen beide Fluglinien einen stilisierten Zugvogel als Logo. Dass der Kranich der Lufthansa bei der neuen Lackierung auf dem Seitenleitwerk genau wie bei Lot in weißer Farbe und Umrandung auf blauem Hintergrund daher kommt, stört die polnische Airline. Sie legte Einspruch ein.
Es ist nicht der einzige Fall, bei dem sich Fluggesellschaften in Sachen Logo ähneln. Dem deutschen Wetlease-Spezialist WDL Aviation etwa drohte 2018 eine Klage, weil das damalige Logo Erinnerungen an den alten Auftritt von Austrian Airlines weckte. Doch es geht noch auffälliger.
Ein erstaunliches Beispiel betrifft dabei erneut Lot. Die Lackierung der Staatsfluglinie von Rumänien ähnelt der von Lot sogar noch mehr als das Lufthansa-Logo. Sie unterscheidet sich auf den ersten Blick nur dadurch, dass im Logo die Flügel des Vogels in entgegengesetzter Richtung zeigen. Seit den 1990er-Jahren fliegt Tarom im ähnlichen Kleid wie Lot - im Clinch befanden sich die Fluglinien diesbezüglich aber noch nie.
Auch sonst ähneln sich die Bemalungen der Airlines. Das liegt wohl auch daran, dass beide beliebte Designelemente wählten. Ein weißer Rumpf gepaart mit in Grundfarben getränkten Flossen und Schriftzügen sind unter Fluglinien weltweit am beliebtesten. Auch dass bei Lufthansa, Lot oder Tarom ähnliche Tiere das Logo zieren ist kein Zufall: Welches Symbol verkörpert den Begriff Fliegen treffender als ein Vogel?
Flieger Lot und Tarom Bilder: Boeing und aeroTELEGRAPH
So nutzen etwa unter anderem auch Condor, Turkish Airlines, Cathay Pacific, Singapore Airlines, JAL Japan Airlines einen Vogel als Symbol auf dem Leitwerk. Für Nichtkenner kann bei gleicher Farbe die Unterscheidung der Flugzeuge anhand der Seitenleitwerke schwer werden - manchmal sogar, wenn sich ein Känguru unter den Symboltieren tummelt.
Dem Portal Designair fiel etwa auf, dass die Flossen von Turkish Airlines, Cathay Dragon und Qantas (Letztere mit Hoppel- anstatt Federtier) sich sehr ähneln. Und auch bei Landesflaggen besteht oft Verwechslungsgefahr.
Sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie Beispiele für ähnliche Lackierungen.
Die Flugzeuge der Staatsairline von Panama sind stark vom alten Design von United Airlines inspiriert. Beide Airlines sind Mitglieder der Star Alliance.
Heckflossen von Cathay Dragon (links), Turkish Airlines (Mitte) und Qantas (rechts). Die weißen Logos auf rotem Hintergrund könnten Laien ohne Weiteres verwechseln.
... auf ihrem Leitwerk ebenfalls ein gedrehtes Banner mit zwei Bahnen auf blauen Hintergrund zeigt. Dessen Rückseite ist jedoch Gold statt wie bei Icelandair Gelb.
Airbus A220 von Swiss mit dem berühmten Schweizerkreuz auf dem Leitwerk. Das Symbol der ist aber auch bei einer anderen schweizerischen Fluglinie im Einsatz.
Die neue Lackierung von SAS: Die Flugzeuge der skandinavischen Fluggesellschaft kommen künftig nur noch in zwei Farben daher. Die Hintergrundfarbe des Seitenleitwerks zieht sich dabei nun bis zum Rumpf herunter.
Zuvor entschied sich auch Lufthansa in ihrem neuen Design ebenfalls für ein zweifarbiges Design mit ähnlichem Flossendesign. Besonders beim Airbus A350 fallen die Gemeinsamkeiten zwischen den Lackierungen von Lufthansa und SAS auf.
Ein runtergezogenes Leitwerk in Blau in Kombination mit einem fast restlichen hellen Ton machte aber Joon vor. Air France hat aber mittlerweile wieder das Ende der Airline bekannt gegeben, die sich an Millennials gerichtet hatte.
Erinnerungen an John weckt aber vielleicht Aegean. Im November wurde der erste Airbus A320 Neo der griechischen Airline gesichtet. Dieser scheint eine neue Bemalung zu tragen, die der von Lufthansa, SAS und Joon sehr ähnlich ist.
Zwar Rot statt Blau, aber dasselbe das Schema: Die Farbe wird unter dem Leitwerk noch kurz fortgesetzt. Ein Airbus A350 in den neuen Farben von Iberia.