Nummern ziehen bei Ikea: Auch KLM nummeriert neuerdings seine Passagiere.

Ein bisschen Ikea bei KLM

Was haben Flughäfen, Supermärkte und Ikea gemeinsam? Neuerdings eine Menge! Denn die Flugbranche lässt sich zunehmend von anderen Branchen inspirieren.

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Was im Einzelhandel oder in Freizeitparks funktioniert, kann auch für die Flugbranche nicht falsch sein. Das scheinen sich einige Airlines und Flughäfen zu denken und kopieren fleißig Konzepte aus anderen Bereichen. So bietet der Pittsburgh Airport seit Herbst 2011 Fast Lanes bei der Sicherheitskontrolle an. Dorthin dürfen alle Passagiere, die mit nur einem einzigen Handgepäcksstück reisen. Das heißt: kein extra Laptop, keine Brieftasche oder sonstiger Gegenstand.

«Es ist ein bisschen wie im Supermarkt, wo es die Expresskassen für zwölf Artikel oder weniger gibt», erklärt Flughafensprecherin Joann Jenny. Allerdings könne man nicht schummeln wie im Supermarkt. «Da ist immer jemand, der zählt!»

Inspiriert von Disney World

Wer von Montreals Pierre Elliott Trudeau Airport abfliegt, kann sich vorab online eine feste Zeit für die Sicherheitskontrolle reservieren. Dazu müssen die Passagiere auf der Webseite des Flughafens ihre Fluginformationen und ihre Handynummer angeben und erhalten im Gegenzug eine Textnachricht mit der Uhrzeit. «Secur Xpress Online ist ein bisschen wie der Fastpass in Disney World», findet Flughafensprecher Francois-Nicolas Asselin.

Das Boarding bei KLM erinnert an das Nummernziehen bei Ikeas Warenausgabe: Passagiere erhalten je nach Sitzplatz eine Nummer und dürfen nur in der richtigen Reihenfolge boarden. Zuerst sind die Fensterplätze im hinteren Teil des Flugzeugs dran, dann die Mittelplätze und zum Schluss erst die Passagiere am Gang. Vorrang haben aber weiterhin Familien, Passagiere mit Behinderungen und Business Class Passagiere.

Nummernsystem für verschiedene Kulturen verständlich

Nach KLM-Angaben lässt sich die Einsteigezeit einer B737-800 so um etwa 20 Prozent beschleunigen. Statt 22 Minuten würden nun durchschnittlich 17 Minuten gebraucht. «Das Nummernsystem ist für Passagiere aus verschiedenen Kulturen verständlich», erklärt Produktmanager Jan van Helden. «Schließlich wird dieses System in Postfilialen, beim Metzger, Restaurants und Pizza-Läden verwendet.»

KLM testet die neue Methode derzeit täglich auf drei Flügen von Amsterdam Schiphol: Berlin Budapest und Helsinki. Bewährt sich das System, soll es in den kommenden Monaten auf weitere Verbindungen ausgeweitet werden.

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