BER-Chef Engelbert Lütke Daldrup ist sich sicher: Ende 2020 wird der neue Hauptstadtflughafen an den Start gehen. Eigentlich war die Eröffnung ursprünglich einmal für 2007 und später für Herbst 2011 geplant gewesen. Doch auch wenn es jetzt wirklich klappen sollte - im neuen Airport Berlin-Brandenburg wird es dann schon wieder ziemlich eng.
Das Hauptterminal wurde für andere Passagierzahlen berechnet als sie nach neuster Planung zu erwarten sind. Damit der Start doch noch gelingt, soll innerhalb kürzester Zeit ein provisorisches Zusatzterminal aus dem Boden gestapft werden Terminal 2 soll beim Start bereits aushelfen.
Fertig vor Eröffnung
Auch am benachbarten Flughafen Schönefeld sollen Ausbaumaßnahmen dafür sorgen, dass der um neun Jahre verschobene Eröffnungstermin nicht nochmals verschoben werden muss. Lütke Daldrup stellte vergangen Freitag (14. Dezember) die kürzlich begonnen Ausbesserungsmaßnahmen bei einem Termin vor Ort persönlich vor. Innerhalb von weniger als zwei Jahren soll das neue Terminal 2 fertig sein - noch vor der offiziellen Eröffnung, erklärte er.
Im Juni diesen Jahres erhielt die Berliner Flughafengesellschaft die Baugenehmigung, letzten Oktober begannen bereits die Bauarbeiten. Als Seitenflügel wird T2 direkt neben dem Terminal 1 liegen und Passagiere über einem Pier an die nördlichen Gates bringen. Sechs Millionen Passagiere kann es jährlich abfertigen. Insbesondere Fluggäste von Billigfliegern sollen hier Check-in erledigen, Gepäck aufgeben und durch die Sicherheitskontrollen gehen.
Debakel verhindern
Trotz des straffen Zeitplans und der bisherigen Pannen-Serie ist Lütke Daldrup dieses Mal zuversichtlich, das neue Gebäude pünktlich fertig zu bekommen. Dazu beitragen soll die deutlich einfachere Architektur und die simple Auslegung des neuen Gebäudes. Während das Hauptterminal eine große Außenfassade aus Glas schmückt und komplizierte Entlüftungsanlagen in den Kellern für das Debakel um den Eröffnungstermin sorgten, handelt es sich beim Terminal 2 um eine simple, aus dem Industriebau entnommene Gebäudekonstruktion ohne Keller. Alle technischen Anlagen befinden sich auf dem Dach des mit Metall ausgekleideten Gebäudes.
Alte Fehler will Lütke Daldrup so verhindern: «Wir haben uns auf jeden Fall vorgenommen, für den Ausbau einfachere Gebäude zu bauen, die technisch weniger anspruchsvoll sind. Damit bleiben die Risiken für uns besser beherrschbar». Dass das spartanische Gebäude-Konzept aufgehen kann, bewiesen die Projektleiter schon auf der Nordseite des BER-Geländes. Nachdem selben Prinzip wurde dort bereits das neue Terminal der Flugbereitschaft gebaut.. Zeit- und Kosten blieben laut Management im Rahmen.
SXF wird zu Terminal 5
Doch selbst wenn es doch noch zu Verzögerungen des BER beim Terminal 2 kommen sollte, zeigt sich Lütke Daldrup zuversichtlich, wenn es um das geplante Eröffnungstermin geht. «Die 22 Millionen Passagiere, die wir heute in Berlin-Tegel abfertigen, können wir auch problemlos in Terminal 1 abwickeln». Der Stadtplaner beruft sich dabei auf kürzlich durchgeführten Simulationsrechnungen. Er hofft aber dennoch das Beste: «Wir brauchen das Terminal 2 also nicht zwingend, dennoch wäre es schön es zur Eröffnung bereits zu haben».
Sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie Aufnahmen des Baus von Terminal 2
Was der Flughafen BER mit Terminal 2 vorhat
Engelbert Lütke Daldrup, Geschäftsführer der Berliner Flughafen Gesellschaft, erklärt im Flughafen Berlin-Schönefeld die geplanten Ausbau-Maßnahmen für den zukünftigen BER
Timo Nowack/aeroTELEGRAPH
Vor wenigen Wochen begannen die Bauarbeiten für das neue Terminal 2.
Parallel zum Nord-Pier des Terminal 1 gelegen, schafft es Kapazität für 6 Millionen zusätzliche Passagiere.
Timo Nowack/aeroTELEGRAPH
Fallbeispiel für die deutlich einfachere Bauweise war das neue Terminal der Flugbereitschaft
Timo Nowack/aeroTELEGRAPH
Nicht nur am BER wird fleißig gebaut. In Schönefeld werden derzeit Wartebereiche und Rollwege ausgebessert
Timo Nowack/aeroTELEGRAPH