Flügelspitze eines Airbus A330-800 von Uganda Airlines: Ziel Dubai.
Ladenhüter

Warum Airbus so wenige A330-800 verkauft

Airbus droht bei der Zahl der bestellten A330-800 in den einstelligen Bereich abzurutschen. Es gibt gute Gründe, warum der kleinere A330 Neo so ein Ladenhüter ist.

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Airbus’ Orderbuch für den A330-800 ist noch einmal kleiner geworden. Kuwait Airways will statt acht nur noch vier Exemplare der kleineren Variante des A330 Neo haben. Dafür wird die Fluglinie erstmals auch den größeren A330-900 erhalten. Dabei hat sie die Entscheidung nicht ohne eigene Erfahrung getroffen: Zwei A330-800 gehören bereits zur Flotte.

Damit hat Airbus insgesamt nur noch Bestellungen für elf  A330-800. Neben den vier für Kuwait Airways (davon zwei schon ausgeliefert) gehören dazu zwei für Uganda Airlines (beide schon ausgeliefert), einer für Air Greenland und vier für Garuda Indonesia. Und die indonesische Fluggesellschaft erwägt sogar eine Stornierung. Doch warum ist die kleinere Variante des A330 Neo eigentlich solch Ladenhüter?

Betreiber nutzen Reichweite nicht aus

Die kurze Antwort auf diese Frage lautet: Der A330-800 hat gegenüber dem A330-900 keine wesentlichen Vorteile. Zwar hat das kleinere Modell mit 8150 Seemeilen oder 15.094 Kilometern eine höhere Reichweite. Doch Airbus hat auch die Reichweite des A330-900 auf mittlerweile 7200 Seemeilen oder 13.334 Kilometer erhöht.

Die beiden einzigen A330-800-Betreiber nutzen die Reichweite nicht ansatzweise aus. So ist die längste von Kuwait Airways zuletzt geflogene Route mit dem Modell Kuwait - Paris. Luftlinie sind die beiden Städten rund 4440 Kilometer voneinander entfernt. Uganda Airlines fliegt mit dem A330-800 aktuell ausschließlich von Entebbe nach Dubai, die Luftlinie nur etwas mehr als 3700 Kilometer auseinander liegen.

A330-900 hat einen Fracht-Vorteil

Natürlich verbraucht der kleinere und leichtere A330-800 weniger Kerosin als sein größerer Bruder, doch pro Sitzplatz gerechnet ist der Verbrauch des A330-900 besser. Im A330-800 finden bis zu 406 Reisende Platz, im A330-900 bis zu 440. Bei allen anderen Betriebskosten gibt es keine wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Varianten.

A330-800 von Kuwait Airways: Einer von zwei Betreibern. Bild: Airbus/Pascal Pigeyre

Im Zuge der Covid-19-Pandemie und des Booms des Online-Handels wurde ein weiterer Nachteil des A330-800 gegenüber dem A330-900 noch relevanter: der kleinere A330 Neo kann nur 27 Frachtcontainer laden, der größere bringt es auf 33 Container.

Kurbelt neue Variante Verkäufe an?

All das erklärt, warum Airbus derzeit nur elf Order für den A330-800 hat, aber 325 für den A330-900. Fairerweise sei gesagt, dass der A330-900 nach einem Erstflug im Oktober 2017 auch mehr Zeit hatte, Kunden zu überzeugen als der A330-800 mit seinem Jungfernflug im November 2018. Den riesigen Unterschied bei den Aufträgen erklärt dies alleine aber nicht.

Airbus dürfte darauf hoffen, die A330-800-Verkäufe mit einer Variante mit niedrigeren Höchstabfluggewicht anzukurbeln. Diese würde zwar weniger weit fliegen, hätte dafür aber auch nochmal deutlich geringere Betriebskosten. Allerdings ist solche eine Variante ebenfalls für den A330-900 geplant.

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