Viva Air: Hebt nicht mehr ab.
Kolumbien

Viva Air stellt Betrieb ein - und gibt Behörde die Schuld

Noch eine Airline-Pleite. Weil die geplante Fusion mit Avianca kein grünes Licht erhielt, sieht sich Viva Air in Kolumbien gezwungen, den Betrieb einzustellen.

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Schon im April vergangenen Jahres gab Avianca ihre Pläne bekannt: Man wolle mit Viva Air die zweitgrößte Airline des Landes schlucken - und so die Luftfahrtindustrie in Kolumbien stärken, argumentierte die Airline. «Diese neue und solide Gruppe von Fluggesellschaften würde den Kunden durch eine effizientere Kostenstruktur zugutekommen, die es uns ermöglichen würde, noch niedrigere Preise anzubieten, sowie durch ein Streckennetz, das direkte Verbindungen zwischen den Destinationen fördern würde», schrieb Avianca.

Doch noch immer ist der Kauf nicht über die Bühne gegangen. Immer wieder gab es Gegenwind für die geplante Fusion. Die Zivilluftfahrtbehörde Aerocivil befürchtete, dass die Marktmacht der gemeinsamen Gruppe zu groß werde und in der Folge die Ticketpreise auf vielen Strecken steigen würden. Trotz Zugeständnissen Aviancas, bestimmte Slots aufzugeben, blieb die Behörde beim Nein. Und Viva Air blieb ohne Käuferin.

Flugbetrieb eingestellt

Das hat jetzt dazu geführt, dass die Billigairline den Flugbetrieb einstellen musste. Sie schiebt die Schuld in einer Mitteilung auf die Behörde. Denn diese hatte zuletzt verlangt, dass der Bieterprozess erneut geöffnet werde und auch andere Fluggesellschaften wie Latam, Jetsmart und Aerolinas Argentinas als Bieterinnen willkommen sind.

«Diese beispiellose Entscheidung der Behörde, neue Marktteilnehmer zuzulassen wird zu weiteren Verzögerungen bei der Entscheidungsfindung führen, so dass Viva leider gezwungen ist, die Einstellung ihrer Geschäftstätigkeit mit sofortiger Wirkung bekannt zu geben», heißt es in der Erklärung von Viva Air.

Weiterhin Verhandlungen mit Gläubigern

Mehr als sieben Monate lang habe die Behörde die Entscheidung hinausgezögert. Man habe genügend Beweise geliefert, dass «die Einbindung in eine stärkere, gut kapitalisierte Luftfahrtgruppe» die einzige Möglichkeit gewesen wäre, zu überleben. Doch das sei Aerocivil egal gewesen. «Stattdessen stellt die heutige Entscheidung die Zukunft des Billigflugverkehrs in Kolumbien infrage und gefährdet die Arbeitsplätze von mehr als 5000 Kolumbianern, die direkt und indirekt von Viva abhängen», heißt es.

Zuletzt hatte sich die Airline schon in den Gläubigerschutz gerettet. Sie erklärte, man verhandle parallel weiter mit den Gläubigern und arbeite daran, «die Fähigkeit zur Wiederaufnahme des Betriebs zu einem späteren Zeitpunkt zu bewahren, vorausgesetzt, die Zivilluftfahrtbehörde genehmigt die anstehende Allianz unverzüglich». Auch hatte die chilenische Jetsmart ein Übernahmeangebot gemacht. Viva Air wollte die Offerte prüfen.

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