Kollision in Tokio-Haneda

Piloten des Airbus A350 von Japan Airlines sahen Dash 8 auf der Piste nicht

Beim Anflug auf die Piste des Flughafens Tokio-Haneda konnte die Crew des Airbus A350 von Japan Airlines die Bombardier Dash 8-300 der japanischen Küstenwache nicht erkennen.

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Bagger sind am Werk. Sie beseitigen das Wrack des weitgehend abgebrannten Airbus A350 von Japan Airlines. Ein paar hundert Meter weiter südlich sind andere Baumaschinen daran, die Trümmer der Bombardier Dash 8-300 der japanischen Küstenwache wegzuräumen. Die beiden Flugzeuge waren am Dienstagabend (2. Januar) am Flughafen Tokio-Haneda auf Piste 34R zusammengestoßen.

Inzwischen beginnt sich ein Bild zu festigen, wie es zum katastrophalen Zusammenstoß kommen konnte, der fünf Menschenleben forderte. Wie die drei Piloten des Airbus A350 mit dem Kennzeichen Kennzeichen JA13XJ nach dem Unfall zu Protokoll gaben, sahen sie die Dash 8 nicht auf der Piste, auf der sie landeten. Erst ganz kurz vor der Kollision habe einer von ihnen ein «Objekt» wahrgenommen, so der TV-Sender NHK. Da war es aber schon zu spät.

Dash 8 besitzt diverse Lichter zur Erkennung, aber ...

Die Dash 8 ist mit mehreren Lichtern ausgestattet. Neben den Positionslichtern an den Tragflächenspitzen (Nummer 1 und 9 in der Grafik) gibt es ein Positionslicht (11) und ein Anti-Kollisionslicht (10) am Leitwerk, zudem ein rotes Erkennungslicht oben am Rumpf (4). Allerdings gibt es verschiedene spezifische Umstände, die es für die A350-Piloten dennoch schwierig machten, den Turbopropflieger im Dunkel der Nacht auszumachen.

Die Scheinwerfer/Lichter der Dash 8. Bild: Bombardier (bearbeitet)

So ist ein Airbus A350 vor der Landung immer noch über 250 Kilometer pro Stunde schnell. Zudem ist Tokio-Haneda ein riesiger Flughafen. Die Lichter der Start- und Landebahn waren nachts sehr hell und das erschwerte es wohl, die Lichter an unerwarteter Stelle  zu sehen.

Lotse mit missverständlicher Anweisung

Und nicht zuletzt ist die Dash 8-300 mit knapp 26 Meter Länge verhältnismäßig klein. Und es ist nicht klar, in welchem Winkel zur Piste sie im heiklen Moment gestanden hatte. Auch der Lotse hatte darauf hingewiesen, dass er sie nicht mehr sehen könne.

Am Anfang des Unglücks stand aber wohl ein Fehler der Besatzung der Bombardier Dash 8-300 der japanischen Küstenwache mit dem Kennzeichen JA722A. Gemäß dem aufgezeichneten Funkverkehr hatte der Airbus A350 die Erlaubnis zur Landung auf Piste 34 R erhalten. Die Besatzung der kleineren Maschine wurde angewiesen, von Rollweg C aus bei Einfahrt C5 anzuhalten.

Dash 8 gab noch Schub

Allerdings war die Anweisung des Lotsen etwas missverständlich. Die Dash 8 solle, «so weit wie möglich» rollen, teilte er mit. Der Kapitän verstand das fälschlicherweise als Startfreigabe und rollte auf Piste 34 R. Er erklärte später auch davon ausgegangen zu sein, die Startfreigabe besessen zu haben.

Kurz vor dem Zusammenstoß gab der Kapitän der Dash 8 noch Schub, wie er offenbar zu Protokoll gab. Sein Flugzeug sei hinten vom A350 getroffen worden, zitiert ihn NHK. Dadurch kam es zu einer Explosion. Dass auch ihr Flugzeug brannte, bemerkte die Crew des A350 offenbar lange nicht. Sie musste erst vom Kabinenpersonal darauf hingewiesen werden.

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